Spannende Einblicke in die Arbeit als Bundesfreiwilliger konnte die heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Bärbel bei ihrem Besuch bei der Diakonie in Marquartstein gewinnen. Diakon Michael Soergel betreut dort seit knapp 10 Jahren die Bundesfreiwilligen, die sich im Auftrag der Diakonie im Achental in erster Linie um das Essen auf Rädern kümmern.
„Ohne die Bundesfreiwilligen hätten wir die Versorgung mit warmen Mahlzeiten für ältere oder kranke Menschen hier im Achental nicht sicherstellen können. Nach dem Wegfall der Zivildienstleistenden war unser Essen auf Rädern letztlich nur mit Hilfe der Bundesfreiwilligen aufrecht zu erhalten“, so Soergel. Herr Stitzl, der aktuell als einer von zwei Bundesfreiwilligen bei der Diakonie in Marquartstein seinen auf 18 Monate begrenzten Dienst leistet, ist der tägliche Kontakt mit den Menschen wichtig: „Es gibt viel zu tun! Wir sind für viele nicht mehr mobile Menschen ein fester Punkt in ihrem Tagesablauf. Auch wenn wir nicht viel Zeit haben, so bleibt doch immer Gelegenheit für ein paar nette Worte. So sind wir Teil eines sozialen Netzes.“ Für Michael Soergel ist klar, dass die Situation gerade für ältere Menschen im Achental manchmal nicht einfach ist: „Uns fehlt beispielsweise leider immer noch gut ausgebauter öffentlicher Personennahverkehr. Dazu kommt, dass viele Menschen, die im Alter alleine hier wohnen, hier nur wenig Familie oder Freunde haben. Ihnen fehlt dann Unterstützung.“ Bärbel Kofler ergänzte: „Diesen Personenkreis zu erreichen ist eine Herausforderung, der wir uns stellen müssen. Es ist gut, dass durch den Bundesfreiwilligendienst und vor allem durch den Einsatz von Sozialverbänden wie der Diakonie den Menschen konkret geholfen wird. Mit Blick auf die demographische Entwicklung müssen wir aber auch durch passenden Wohnraum in den Ortszentren die Voraussetzungen schaffen, um möglichst lange in den eigenen vier Wänden selbstbestimmt leben zu können. Diesen Wunsch haben sicherlich die meisten von uns.“
Bärbel Kofler betonte, dass das Familienministerium die Bedeutung der Freiwilligendienste kenne: „Für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ), das Freiwillige Ökologischen Jahr (FÖJ) und den Bundesfreiwilligendienst sieht der Finanzplan des Ministerium für 2020 über 277 Millionen Euro vor. Damit könnten wir aktuell allen, die einen Dienst leisten wollen, einen Platz in einem der drei Formate ermöglichen. Der Bundesfreiwilligendienst steht allen Bürgerinnen und Bürgern, die ihre Pflichtschulzeit absolviert haben offen. Junge Menschen nach der Schule, Menschen in mittleren Jahren und Seniorinnen und Senioren. Alter, Geschlecht, Nationalität oder die Art des Schulabschlusses spielen dabei keine Rolle. Auch in unserer Region gibt es viele Angebote bei den unterschiedlichsten Trägern.“ Kofler nahm den Wunsch des Bundesfreiwilligen Stitzl auf, der als Rentner gerne länger als die derzeit möglichen 1,5 Jahre Dienst tun würde. Diakon Soergel erhofft sich für die Zukunft u.a. weniger Bürokratie, da sich nach der Veränderung vom Zivildienst zum Bundesfreiwilligendienst der materielle und personelle Einsatz für die Dienststellen erhöht habe. Michael Soergel bedankte sich zum Abschluss bei Bärbel Kofler für ihr großes Interesse an der Arbeit der Diakonie.