Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessern

16. Mai 2018

Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion Sabine Dittmar war auf Einladung der heimischen Abgeordneten Dr. Bärbel Kofler nach Traunstein gekommen um den in der Pflege Tätigen aus der Region Rede und Antwort zu den Plänen der Bundesregierung im Gesundheitsbereich zu stehen.

Als „ausgewiesene Fachfrau“ begrüßte Bärbel Kofler die Ärztin Sabine Dittmar und dankte den anwesenden Fachkräften u.a. aus Traunstein, Kirchanschöring, Ainring und Laufen für ihr Kommen: „Wir wollen hören, wie Sie die Entwicklungen im Pflegebereich vor Ort jeden Tag wahrnehmen und an welchen Stellschrauben die Politik drehen soll“. Sabine Dittmar stellte in ihren einführenden Worten nach einem kurzen Rückblick auf die in der vergangenen Legislaturperiode umgesetzten Pflegestärkungsgesetze, drei wesentliche Maßnahmenpakete vor, mit denen die Koalition im Gesundheitsbereich Verbesserungen voranbringen möchte. „Als erstes wollen wir mit der paritätischen Finanzierung in der gesetzlichen Krankenversicherung die Arbeitnehmer entlasten und die Arbeitgeber wieder mehr an den Kosten beteiligen. Mit dem Sofortprogramm Pflege wollen wir dann einen ersten Akzent setzen hin zu mehr Pflegekräften in den Einrichtungen. Uns allen ist bewusst, dass das nur ein Anfang sein kann und wie schwierig die Personalgewinnung mit Blick auf die vielen offenen Stellen ist. Schließlich soll in einer sog. „Konzertierten Aktion Pflege“ die Situation in der Altenpflege insgesamt weiterentwickelt werden“, so die SPD-Abgeordnete aus Unterfranken.

Sabine Dittmar mit Bärbel Kofler in Traunstein

Deutlich wurde in der sich anschließenden Diskussion mit Heimleitern, Pflegekräften und Arbeitnehmervertretern, dass es vor allem die Arbeitsbedingungen sind, welche den Pflegekräften zu schaffen machten. Dies schilderten Beschäftigte aus Kliniken und Pflegeeinrichtungen. Eine im Vergleich zu anderen Berufsgruppen sehr hohe Teilzeitquote von rund zwei Dritteln der Beschäftigten sei dabei auch Ausdruck für die hohe Belastung, führte ein Teilnehmer aus. Ebenfalls würde sich die Arbeitsverdichtung letztlich zu Lasten von Pflegekräfte und Gepflegten auswirken. Sabine Dittmar machte in dem Zusammenhang deutlich, dass sie sich für ordentliche Personalbemessungsgrenzen einsetzt, denn „Personaluntergrenzen sind nicht das, was mich zufrieden stellt.“ Auch für die Angehörigen soll es Verbesserungen geben: Bei Kindern von Pflegebedürftigen soll künftig erst ab einem Einkommen von 100 000 Euro im Jahr eine Beteiligung an den Pflegekosten erfolgen.

Bärbel Kofler dankte Sabine Dittmar und den Pflegekräften abschließend für die konstruktive und offene Diskussion.

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