Bärbel Kofler auf dem dritten Weltgipfel für Menschen mit Behinderung

04. April 2025

Global Disability Summit (GDS) in Berlin: „Weltgipfel für Menschen mit Behinderung soll Barrierefreiheit und Inklusion weltweit voranbringen“

Die heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Bärbel Kofler war in ihrer Funktion als Parlamentarische Staatssekretärin auf dem dritten Weltgipfel für Menschen mit Behinderung („Global Disability Summit“) in Berlin. Ziel dieses Gipfeltreffens war es, Barrierefreiheit und Inklusion weltweit voranzubringen. Gemeinsame Ko-Gastgeber des Gipfels waren Deutschland, vertreten durch das Bundesentwicklungsministerium (BMZ), Jordanien sowie der Welt-Dachverband der Selbstvertretungsorganisationen von Menschen mit Behinderungen.

„4.500 Menschen aus rund 100 Ländern, viele von ihnen mit Behinderung, konnten wir in Berlin begrüßen. Die teilnehmenden Regierungen und Organisationen stellten unter anderem gut funktionierende Projekte aus ihren Ländern vor, damit alle voneinander lernen können. Zugleich machten sie Zusagen für künftige Vorhaben, denn alle Länder müssen sich überlegen, wie sie das Leben von Menschen mit Behinderung vereinfachen wollen. Auch die Bundesregierung brachte sich mit insgesamt mehr als 30 Zusagen ein, die vor allem Deutschland, aber auch die internationale Zusammenarbeit betreffen“, schilderte Bärbel Kofler. Die Traunsteiner Abgeordnete nutzte den Gipfel zum direkten Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern aus verschiedenen Partnerländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit wie Guinea, Jordanien, Marokko, Mauretanien und Nigeria.

Bärbel Kofler mit der jordanischen Sozialministerin Wafa Bani Mustafa
Bärbel Kofler mit der jordanischen Sozialministerin Wafa Bani Mustafa (Foto: Janine Barbier-Neubacher/BMZ)

Entwicklungsministerin Svenja Schulze machte deutlich: „1,3 Milliarden Menschen weltweit leben mit Behinderungen. Viele von ihnen sind täglich mit Barrieren und Nachteilen konfrontiert. Wir alle müssen und können hier besser werden – auf der ganzen Welt. Die gute Nachricht ist: Es gibt bereits viele Erfahrungen und Ideen für mehr Inklusion und Barrierefreiheit, von denen wir und andere lernen können. Sie sind aber oft noch nicht bekannt genug. Dieser Gipfel kann dabei helfen, gute Ideen zu verbreiten und so die Welt Schritt für Schritt inklusiver zu machen für Menschen mit Behinderungen. Denn: Inklusion ist nicht nur ein wünschenswertes Ideal, sondern ein grundlegendes Menschenrecht.“

Menschen mit Behinderungen machen rund 15 Prozent der Weltbevölkerung aus. Fehlende Inklusion dieser Menschen bedeutet auch, dass Gesellschaften etwas verloren geht – Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zufolge bis zu sieben Prozent des Bruttoinlandsprodukts eines Landes.

Alle am Weltgipfel teilnehmenden Regierungen und Organisationen waren aufgerufen, konkrete Zusagen einzubringen.

In Deutschland wollen wir gemeinsam mit Verbänden die Prävention und den Schutz vor Gewalt auch in der häuslichen Pflege verbessern. Das Bundesverkehrsministerium fördert die Entwicklung einer App, um den öffentlichen Nahverkehr für Menschen mit Behinderung zu erleichtern. Jeder und jede kann dort selbst Daten zur Barrierefreiheit in Bahnen und Bussen, an Bahnhöfen und Haltestellen melden und so zu einem Informationssystem für barrierefreies Reisen beitragen.

Auch das Entwicklungsministerium legte konkrete Beiträge vor, die den Stellenwert von Inklusion in der internationalen Zusammenarbeit erhöhen sollen. Mit einer sogenannten Schuldenumwandlung unterstützt die Bundesregierung die jordanische Regierung dabei, gezielt in inklusive Bildung von Kindern mit Behinderungen zu investieren und deren Chancen und Integration zu verbessern.

Zum Ende des Gipfels wurde die sogenannte Amman-Berlin-Erklärung verabschiedet. Darin verpflichten sich 65 Staaten und 17 Organisationen dazu, dass mindestens 15 Prozent ihrer entwicklungspolitischen Projekte die Inklusion der weltweit mehr als 15 Prozent Menschen mit Behinderungen fördern sollen.

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