Asthmazentrum am Obersalzberg hilft Mukoviszidosekranken
Die Traunsteiner Bundestagsabgeordnete Bärbel Kofler bekam vor einigen Wochen Besuch aus dem heimischen Wahlkreis in Berlin. Eine Gruppe junger Auszubildender am CJD Berchtesgaden konnte bei ihrer Reise nach Berlin auch Parlamentsluft schnuppern. Gerne nahm Bärbel Kofler darauf die Einladung an, sich vor Ort über das CJD Berchtesgaden und im Speziellen über die Herausforderungen von Mukoviszidosepatientinnen und -Patienten zu informieren. Rund 8000 Patienten mit dieser, auch zystischer Fibrose genannten, unheilbaren Erbkrankheit gibt es in Deutschland. In den letzten Jahrzehnten ist es gelungen, die Lebenserwartung der Erkrankten, die in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts meist das Säuglingsalter nicht überlebten auf knapp 40 Jahre zu erhöhen. Durch spezielle Therapiemethoden, die tägliches stundenlanges Inhalieren beinhalten, ist es möglich, Atemwegserkrankungen zu reduzieren und so die Schädigung der Atemorgane durch Infektionen zu verlangsamen.
Dr. Ulrich Dorsch, leitender Arzt der beruflichen Reha, erläuterte im Gespräch mit der SPD-Abgeordneten die medizinische Seite der Krankheit. Psychologe Wolfgang Schütz machte deutlich, dass zum Behandlungserfolg am CJD auch die gute Zusammenarbeit von Ärzten, Psychologen und Therapeuten beitrage. Für Mukoviszidosepatienten bietet das CJD Ausbildungsmöglichkeiten in auf ihre Bedürfnisse abgestimmter Umgebung, die es vielfach ermöglichen, später auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. "Die Zahl der erwachsenen Betroffenen steigt zum Glück an. Diese Personen haben jedoch aufgrund des hohen Therapieaufwandes nur selten die Möglichkeit, in Vollzeit ihren Lebensunterhalt zu verdienen und sind daher oftmals auf die Unterstützung der Gemeinschaft angewiesen.", so die Rechtsanwältin Annabell Karatzas vom Mukoviszidose e.V. aus Bonn. Eine jüngste Studie des Vereins unterstreiche dies. Auch die flächendeckende Betreuung der Patientinnen und Patienten ist relativ schwierig, häufig müssten diese weit über 100 km Anfahrtsweg auf sich nehmen um in Spezialambulanzen optimale Betreuung ihre Krankheit finden zu können.
Bärbel Kofler bedankte sich auch besonders bei einem selbst von der Krankheit betroffenen Ehepaar für die Darstellung der Schwierigkeiten, mit denen diese im ganz normalen Alltag zu kämpfen haben. Mit einem Rundgang über die seit 1987 in Betrieb befindliche Einrichtung endete der Besuch der Abgeordneten, die zusagte, sich auch in Berlin für die Belange der Mukoviszidosepatientinnen und -Patienten einzusetzen.
Bildunterschrift: Bärbel Kofler 4.v.r. mit u.a. Annabell Karatzas (Mukoviszidose e.V.) 1. v.r., Dr. Ulrich Dorsch (leitender Arzt) 2. v.r., Wolfgang Schütz (Psychologe)1. v.l. und weiteren Mitarbeitern und Auszubildenden des CJD Berchtesgaden