Die heimische SPD-Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Bärbel Kofler tauschte sich mit den Kreisvorstandschaften Berchtesgadener Land und Traunstein zu den aktuellen Herausforderungen in der heimischen Landwirtschaft aus. „Der regelmäßige Kontakt zu den Landwirtinnen und Landwirten in der Region ist mir sehr wichtig“, betonte Bärbel Kofler nach der Begrüßung durch die beiden Kreisobmänner Hans Gruber (BGL) und Hans Steiner (Traunstein). Gemeinsam besprach man eine breite Themenpalette.
Hans Gruber ging es um die Frage von Bereitschaftszeiten in der Almbewirtschaftung und die Berechnung von nur beschränkt landwirtschaftlich nutzbaren Alm- und Bergflächen auf die Hofgrößen. Hans Steiner befürchtete Schwierigkeiten der Tierhaltungskennzeichnung etwa bei Wurst aus verschiedenen Fleischsorten. Weiteres Thema war die sinkende Entlastung kleiner Landwirte durch die Nutzung einer pauschalierten Besteuerung. Dieser von der Finanzverwaltung ermittelte Steuersatz ist im letzten Jahr erneut gesunken. „Die ehemals deutliche Entlastung durch eine Steuerpauschale mit weniger Verwaltungsaufwand wird immer geringer“, schilderte der stellvertretende Kreisobmann Michael Lichtmannegger aus Bischofswiesen. Bärbel Kofler erläuterte das Prozedere bei der Umsetzung der sogenannten EU-Verordnung für entwaldungsfreie Produkte (EUDR), die das Ziel hat entwaldungsfreie Lieferketten sicherzustellen. Außerdem betonte die Abgeordnete, dass aus ihrer Sicht bestimmte Leistungen der Landwirte, etwa für den Erhalt der Kulturlandschaften, besser honoriert werden müssten. Darüber hinaus könne sie sich eine Reform der Flächenprämien vorstellen, die zu einer Verbesserung für kleinteilige Landwirtschaft wie in am Alpenrand führen würde.
Weitere Themen waren zu lange Bearbeitungszeiten bei Bauanträgen, die zunehmend knappen und dadurch sehr teuren Möglichkeiten für Ausgleichsflächen in der Region, sowie die Messung der Nitratbelastung im Boden durch aus Sicht von Hans Steiner zu wenige Messtellen.
Kreisbäuerin Christine Schuhegger war sich mit Bärbel Kofler einig, dass in der schulischen Bildung Alltagskompetenz besser gefördert werden müsse. „Wir Kreisbäuerinnen erreichen mit unseren verschiedenen Aktionen wie „Frühstück auf dem Bauernhof“, „Landfrauen machen Schule“ oder Verbraucherinformationen über „Unsere Bayerischen Bauern“ zwar ein breites Publikum, doch Ernährungsbildung gehört aus meiner Sicht verstärkt in die Lehrpläne der Schulen“, so Christine Schuhegger.