Barrierefrei, energiesparend und bezahlbar in Bayerisch Gmain: SPD besuchte Wohnanlage Schillerstraße der Wohnbauwerk im Berchtesgadener Land GmbH

18. Juli 2014

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Claudia Tausend ist eine echte Expertin auf dem Gebiet des Wohnens. Als langjährige Verwaltungsbeirätin für Stadtplanung in München und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft und wohnungsbaupolitische Sprecherin der bayerischen SPD-Abgeordneten hat sie langjährige Erfahrungen mit öffentlichen Wohnbauprojekten. Bei ihrem Besuch im Landkreis auf Einladung ihrer Fraktionskollegin Dr. Bärbel Kofler zeigte sie sich trotzdem beeindruckt von der Wohnanlage Schillerallee 4 in Bayerisch Gmain, die von der Wohnbauwerk im Berchtesgadener Land GmbH neu gebaut wurde.

Begrüßt wurden die beiden Bundestagsabgeordneten, die der SPD-Kreisvorsitzende Roman Niederberger und der Vorsitzende der SPD Bayerisch Gmain Franz Sicklinger begleiteten, vom Geschäftsführer des Wohnbauwerks Florian Brunner, der ihnen die Anlage vorstellte. „Eine Sanierung des alten Gebäudes mit 12 Wohnungen aus dem Jahre 1951 wäre weder wirtschaftlich noch von der Wohnqualität her sinnvoll gewesen. Wir haben uns daher dazu entschlossen, eine neue Anlage mit verdichteter Bebauung und zeitgemäßen Standards zu erstellen“, führte er aus. So sei es gelungen, insgesamt zwanzig komplett barrierefreie Wohnungen als Niedrigenergiehaus zu realisieren. Der Gedanke der Nachhaltigkeit wurde auch bei der Pellets-Heizungsanlage aufgegriffen, die von den Gästen bei einem Rundgang durch die Anlage besichtigt werden konnte.

Bärbel Kofler interessierte sich für die Höhe der Kaltmieten und Nebenkosten. Der Mietpreis liegt zwischen 7,50 und 8 Euro kalt pro Quadratmeter; hinzu kommen monatliche Nebenkosten von ca. 1,40 € und Heizkosten von 0,40 € pro m², erklärte der Geschäftsführer: „Eine Wohnung mit 64 m² Größe kommt so auf eine Monatsmiete von warm 600 € und liegt somit deutlich unter dem üblichen Mietpreis in Bayerisch Gmain“, führte Florian Brunner aus. Werbung habe man bei diesen Bedingungen für die Wohnungen nicht machen müssen; die Anlage war in kurzer Zeit vollständig vermietet.

Claudia Tausend fragte nach dem gesamten Bestand des Wohnbauwerks und den Planungen für die nächsten Jahre. Mit derzeit 1.230 Wohnungen im eigenen Bestand sei das Wohnbauwerk ein wichtiger Akteur auf dem heimischen Wohnungsmarkt, stellte Florian Brunner dar: „In den letzten Jahren war die Sanierung und der Umbau unserer Wohnungen ein wichtiger Schwerpunkt. Zusätzlich wollen wir nun wie in Bayerisch Gmain nicht sanierungswürdige Altbauten durch neue Gebäude ersetzen und durch Nachverdichtung zusätzlichen Wohnraum schaffen“.

Einer Meinung waren die beiden SPD-Bundestagsabgeordneten mit den heimischen Sozialdemokraten darüber, dass nicht nur in den großen Städten die Mietpreisentwicklung eine bessere Förderung des kommunalen, aber auch des genossenschaftlichen Wohnungsbaus erforderlich macht. „Auch im Berchtesgadener Land sind die steigenden Mietpreise für viele Menschen eine Belastung. Nachdem die alte Form des sozialen Wohnungsbaus heute nicht mehr attraktiv ist, muss die Politik vor Ort, aber besonders auf Landes- und Bundesebene neue Antworten geben“, zeigten sich Franz Sicklinger und Roman Niederberger überzeugt.

Als wichtige Hausaufgabe für die Politik nannte Florian Brunner zum Abschluss noch die immer weiter anziehenden Baukosten. Neben den immer weiter steigenden Anforderungen aus der EnEV und dem Bau- und Mietrecht seien auch immer wieder weniger sinnvolle Regelungen aufgesattelt worden, welche die Baupreise und daraus resultierende Betriebskosten in die Höhe treiben.

Foto: Die beiden SPD-Bundestagsabgeordneten im Gespräch mit dem Geschäftsführer des Wohnbauwerks (von links nach rechts): Florian Brunner, Dr. Bärbel Kofler, Claudia Tausend

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