Der Einladung der heimischen SPD-Bundestagsabgeordneten Dr. Bärbel Kofler zum Austausch waren trotz hochsommerlicher Temperaturen viele Betriebs- und Personalräte aus der Region gefolgt. Seit Jahren trifft sich Bärbel Kofler regelmäßig mit den Beschäftigtenvertretern, um sich über die aktuelle Situation in den Betrieben und Einrichtungen zu informieren. Diesmal beim Treffen in Trostberg mit dabei waren Betriebs- und Personalräte u.a. aus der chemischen Industrie, Pflegeeinrichtungen und Kliniken, sowie Gewerkschaftsvertreter aus der Region.
In ihrer Einleitung sprach Kofler die aktuellen Herausforderungen durch die Energiekrise und die Pandemie an. Erfreut zeigte sie sich, dass trotz der schwierigen Gesamtsituation mit der beschlossenen Mindestlohnerhöhung auf 12 Euro, der Rentenerhöhung, der BAföG-Reform und der Streichung des §219a in den ersten gut sieben Monaten SPD-geführter Bundesregierung wichtige Koalitionsvereinbarungen umgesetzt werden konnten. Außerdem versuche die Koalition mit dem 30 Mrd. Euro schweren Entlastungspaket die Bürgerinnen und Bürger zu unterstützen.
Der Betriebsratsvorsitzende von AlzChem Karl Held merkte an, dass für die Betriebsräte vor allem die aktuell unsichere Energieversorgung ein sehr wichtiges Thema ist. Bärbel Kofler berichtete in dem Zusammenhang von ihren Aktivitäten in Berlin zur Unterstützung der Region mit Blick auf Wasserstoff als Energieträger. „Bayern ist zweitgrößter Chemiestandort in Deutschland und unser Chemiedreieck das Herzstück der bayerischen Chemieindustrie. Deshalb bin ich mit meinen Kolleginnen und Kollegen im Wirtschaftsministerium im Austausch, wie wir die Region unterstützen können. Die Zuverlässigkeit der Energieversorgung ist ein ganz wichtiges Thema“, so Kofler.
Alle Betriebsräte sehen sich und ihre KollegInnen in den Betrieben branchenübergreifend durch Lieferengpässe und damit einhergehende Schwierigkeiten, sowie durch coronabedingte Personalausfälle zusätzlich belastet. Dieter Schäfer, Konzernbetriebsratsvorsitzender der Kliniken Südostbayern blickt mit Sorge in den Herbst, denn Verschiebungen von Operationen, wie im vergangenen Winter, möchte man in den Kliniken möglichst vermeiden. Er sprach sich zudem für einen besseren Personalschlüssel in der Pflege aus.
Weiteres Gesprächsthema waren die anstehenden Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie, von denen Florian Bauer, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Rosenheim, berichtete. Außerdem besprach man nötige Regelungen für die Arbeit im Homeoffice, die Stärkung von Betriebsräten durch gesetzliche Vorgaben und den branchenübergreifenden Fachkräftemangel. Karl Held berichtete dazu, dass sich aktuell sogar die chemische Industrie mit ihren guten Tariflöhnen bzw. -verträgen und Arbeitsbedingungen intensiv um Lehrlinge bemühen muss, um die offenen Lehrstellen überhaupt besetzen zu können.
Zum Abschluss bedankten sich die Anwesenden bei Bärbel Kofler für den spannenden Austausch und freuten sich auf das nächste Treffen.