Die heimische SPD-Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Bärbel Kofler reiste im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in das westafrikanische Land Togo.
Gemeinsam mit drei Abgeordneten des Deutschen Bundestages, Dr. Karamba Diaby (SPD), Kathrin Henneberger (Bündnis 90/Die Grünen) und Cornelia Möhring (Die Linke) traf Kofler während der einwöchigen Reise zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen, hochrangige Regierungsvertreterinnen und Regierungsvertreter und tauschte sich mit der lokalen Bevölkerung aus. Zentral stand dabei die Frage, wie sich der gesellschaftliche Zusammenhalt in Togo stärken lässt.
Interessant war für die Traunsteiner Politikerin auch ein Wiedersehen mit der in Nürnberg lebenden Gründerin des Vereins Fi Bassar, Rali Guemedji. Der Verein Fi Bassar unterstützt die Klinikpartnerschaft zwischen dem Klinikum Nürnberg und dem Krankenhaus „Centre Hospitalier Préfectoral C.H.P. Bassar“ in Togo.
„Mit unserer Unterstützung beim Ausbau demokratischer Strukturen, der Schaffung von Jobs und Ausbildungsangeboten für junge Menschen fördern wir schon seit zehn Jahren den sozialen Zusammenhalt in Togo. Togo braucht aber weiter unsere Unterstützung, auch um der Gefahr der Ausbreitung von extremistischen Gruppen aus dem Sahel den Nährboden zu entziehen. Dies gilt besonders für den Norden des Landes. Bereits jetzt leben zehntausende Geflüchtete in Togo. Dort treffen sie auf eine ohnehin arme Bevölkerung. Armut ist Hauptursache für Ausgrenzung und Ungleichheit. Mit unserer Entwicklungszusammenarbeit wollen wir künftig zu neuen Perspektiven, insbesondere auch für die junge Bevölkerung, beitragen – durch Beschäftigungsmöglichkeiten, Transformation der Landwirtschaft, Verbesserung der Gesundheitsversorgung und eine stärkere Beteiligung von Frauen in der Gesellschaft und in der Wirtschaft“, so Kofler.
In Togos Hauptstadt Lomé traf Kofler Gesundheitsminister Moustafa Mijiyawa und Digitalisierungsministerin Cina Lawson zu politischen Gesprächen. Themen waren unter anderem die Bekämpfung der Folgen der Corona-Pandemie und digitale Lösungsansätze zur Verbesserung des Gesundheitssystems. Auch Begegnungen mit Repräsentantinnen und Repräsentanten bilateraler Geber und multilateraler Organisationen standen auf dem Programm, darunter die Weltbank, die Afrikanische Entwicklungsbank und das UN-Entwicklungsprogramm UNDP.
Im Norden des Landes besuchte die heimische Abgeordnete weitere Projekte der deutschen Entwicklungszusammenarbeit, etwa zu Ernährungssicherung, Berufsbildung und Gesundheitsversorgung. „Beim Besuch der Landwirtschaftsschule CIDAP (Centre International de Développement Agro-Pastoral) habe ich mir angesehen, wie Jugendliche in ressourcenschonender Landwirtschaft ausgebildet werden. Es geht hier um nachhaltige, dem Klimawandel angepasste agrarökologische Ansätze, berufliche Bildung und die Einkommensverbesserung für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern. Auch habe ich ein Krankenhaus für Infektionskrankheiten, eine Außenstelle des Nationalen Hygieneinstituts, ein Gesundheitszentrum mit Geburtsstation und eine Hebammenschule besucht. Dabei haben mich die zum Teil sehr persönlichen Schilderungen der Frauen und des Gesundheitspersonals sehr berührt“, so die parlamentarische Staatssekretärin.
In Oti Sud tauschte Kofler sich mit Bürgermeistern und Gemeindevertretern über die Situation der jungen Kommunen Togos aus. In der Gemeinde Kozah in der Region Kara traf die heimische Politikerin ebenfalls die Bürgermeisterin und Gemeinderäte und besuchte die Baustelle für das neue Rathaus.
Zentrales Thema bei vielen Gesprächen war die Frage, wie die Menschen in Nordtogo mit vereinten Kräften unterstützt und die Folgen des Klimawandels eingedämmt werden können. Die Landwirtschaft ist Togos wichtigster Wirtschaftszweig, von dem Millionen Menschen leben. Doch Dürren infolge des Klimawandels zerstören immer häufiger die Ernte. Besonders junge Menschen brauchen bessere Perspektiven in ländlichen Regionen – 60 Prozent der Bevölkerung Togos sind unter 25 Jahre alt.
Die Stärkung der Rechte, Ressourcen und Repräsentanz von Frauen wird entscheidend sein, um eine nachhaltige Entwicklung Togos voranzubringen. „Der intensive Austausch mit der Zivilgesellschaft in den letzten Tagen haben meine vielfältigen Eindrücke von dem Land sehr bereichert. Ich habe viele starke Frauen getroffen, die sich in Netzwerken zusammengeschlossen haben, um Frauen eine bessere Teilhabe am politischen, wirtschaftlichen und sozialen Leben zu ermöglichen“, resümierte Kofler.