Dr. Bärbel Kofler besuchte mit dem kommunalpolitischen Arbeitskreis der SPD Grassau den Biomassehof Achental

15. Januar 2025

Grassau stellt mit seinem Biomassehof und dem Heizkraftwerk für Fernwärme und Strom eine absolute Vorreitergemeinde dar, betonte Dr. Bärbel Kofler eingangs bei ihrem Besuch.

Deshalb sei Grassau ein geeigneter Ort, um sich über fortschrittliche energiepolitische Aktivitäten aber auch aktuelle Probleme vor Ort zu informieren. Eine fachkundige Bewertung der derzeitigen Situation gaben Wolfgang Wimmer der Geschäftsführer des Biomassehofs und Vorstandsmitglied des DEPV (Deutscher Energieholz und Pellet Verband e.V.) und Bürgermeister Stefan Kattari, der Verwaltungsratsvorsitzende des Kommunalunternehmens Wärmeversorgung Grassau. Wolfgang Wimmer betonte, dass er im Grundsatz mit der in der Legislaturperiode geschaffenen Gesetzeslage im Großen und Ganzen zufrieden ist. Jetzt sei enorm wichtig, dass mit ruhiger Hand Politik gemacht werde und nicht wieder eine Verunsicherung der Hausbesitzer und Unternehmen eintrete. Er brachte es so auf den Punkt: die Rahmenbedingungen sind stimmig, nur die Stimmung stimmt nicht. Die Teilnehmer der Diskussionsrunde waren sich mit Bärbel Kofler einig, dass nach heftigen Diskussionen über die ersten Entwürfe über das Gebäudeenergiegesetz und die neuen Förderrichtlinien jetzt durchaus eine gute Gesetzeslage geschaffen worden sei, dies aber bislang noch nicht richtig der Öffentlichkeit vermittelt werden konnte. Bis zu 70 Prozent Förderung beim Umstieg auf erneuerbare Energien sind möglich.

"Wir als SPD stehen zum Ausbau der Erneuerbaren Energien. Wichtig ist uns neben der guten Förderkulisse die kommunale Wärmeplanung. Durch sie erhalten die Bürgerinnen und Bürger Planungssicherheit beim Umstieg auf erneuerbare Energien. Wir kommen beim Ausbau der erneuerbaren Energien voran. Laut Fraunhofer Institut hat die öffentliche Nettostromerzeugung in Deutschland 2024 einen Rekordanteil erneuerbarer Energien von 62,7 Prozent erreicht ", so Kofler.

Ein immer wieder in der Diskussion auftauchender Punkt war jedoch, dass gerade im Wärmebereich auch Holz seine Rolle im Energiemix haben kann. Bürgermeister Stefan Kattari erläuterte, dass es Orte gäbe, an denen Wärmeerzeugung mit Holz ökologisch und ökonomisch die sinnvollste Alternative sei. Dies gilt jedoch nicht an jedem Ort und auch nicht in jedem Maßstab. Großkraftwerke mit Holzfeuerung seien aus ökologischer Sicht nicht sinnvoll. Gegen das immer wieder vorgebrachte Argument, dass die Holzvorräte für die Pelleterzeugung für Privathaushalte oder Hackschnitzel für größere Anlagen auch nur eine endliche Ressource seien, kann nach Ansicht von Wolfgang Wimmer entgegengehalten werden, dass derzeit nur rund die Hälfte des anfallenden Rest- und Abfallholzes, das geeignet zur Wärmeerzeugung sei, genutzt wird. Bürgermeister Stefan Kattari betonte, dass es für sinnvolle Wärmenetze auf dem Land in der Regel ein Großverbraucher und eine entsprechende Siedlungsdichte vorhanden sein muss. Vor diesem Hintergrund betonte er wie ambitioniert es gewesen sei, in dem Ortsteil Rottau ein kommunales Wärmenetz zu schaffen. Wie es weitergehen könne, werde die kommunale Wärmeplanung zeigen, die Grassau auf den Weg gebracht hat.

Besuch Biomassehof Achental
von links im Schneetreiben im Außenbereich des Biomassehofs Achental in Grassau: Xaver Schreiner, Thomas Lecke-Lopatta, Sabine Jantke, Franz Heuberger (alle vom SPD-Ortsverein Grassau), Dr. Bärbel Kofler, MdB, Wolfgang Wimmer, Geschäftsführer Biomassehof Achental

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