Viele Bahnthemen bei Besuch von Dr. Bärbel Kofler, MdB am Bahnhof Freilassing Beim Thema Bahnausbau will die SPD auf allen Ebenen am Ball bleiben. Bein einem Kurzbesuch der heimischen Bundestagsabgeordneten Dr. Bärbel Kofler am Bahnhof Freilassing informierte sich die SPD-Politikerin über die vom SPD-Kreisverband zum Bundesverkehrswegeplan abgegebene Stellungnahme und über den Fortgang der Bauarbeiten für das Dritte Gleis Richtung Salzburg.
„Die Bauarbeiten und Sperrungen sind für die Anwohner und Autofahrer in Freilassing eine Belastung, die man nicht kleinreden darf. Sie lohnt sich aber auf Dauer“, stellte der SPD-Stadtrat Peter Hans fest. Mit dem Bau des Dritten Gleises, der bis nächstes Jahr abgeschlossen sein soll, werde eine wichtige Lücke sowohl im überregionalen als auch im lokalen öffentlichen Verkehr geschlossen. „Jetzt müssen wir auf allen Ebenen noch einmal Dampf machen für einen vollständigen Ausbau der Strecke zwischen Mühldorf und Freilassing“, so Peter Hans. Von zentraler Bedeutung sei für die SPD-Stadtratsfraktion auch weiterhin die barrierefreie Gestaltung des Freilassinger Bahnhofs. Der Kreisrat und SPD-Kreisvorsitzende Roman Niederberger besprach mit Bärbel Kofler die Stellungnahme, die vom SPD-Kreisverband im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung zum Bahnausbau abgegeben wurde. Darin wurden sowohl die überregionale Bedeutung als Teil der Europäischen Bahnmagistrale als auch die Bedeutung für den Ausbau eines attraktiven öffentlichen Verkehrsnetzes in der Region dargestellt. Bärbel Kofler sagte zu, weiter Druck für einen vollständig zweigleisigen und elektrifizierten Ausbau zu machen. Dabei zählt die Bundestagsabgeordnete sowohl auf die Unterstützung aus anderen Teilen der Bundesrepublik als auch auf Rückenwind aus Europa. Mit der Veranstaltung „Magistrale für Europa“, zu der die SPD im vergangenen Oktober in die Lokwelt in Freilassing eingeladen hat, habe man nicht nur die Kontakte zu den regionalen Verbänden gestärkt, sondern auch neue Verbindungen mit der Initiative für die Magistrale und der Stadt Karlsruhe geknüpft, deren Oberbürgermeister derzeit deren Vorsitz führt. Im Juli komme zudem Karla Peijs, die Koordinatorin der Europäischen Union für den Rhein-Donau-Korridor, zu dem auch die Magistrale gehört, nach Freilassing zu Besuch, um sich über den Ausbau zu informieren und die Bedeutung der Strecke zu unterstreichen. Nach der Eröffnung des Gotthard-Tunnels in der Schweiz und den Fortschritten beim Brennerbasistunnel sei die Bundesrepublik Deutschland dringend gefordert, ihre Bahninfrastruktur zu modernisieren und auszubauen, waren sich die Sozialdemokraten einig. „Wer eine echte Entlastung der Bürgerinnen und Bürger von Lärm und Abgasen will, muss bei der Verlagerung von Gütern auf die Scheine ernst machen“, zeigte sich Bärbel Kofler überzeugt. Erneut kritisierte die Abgeordnete in diesem Zusammenhang die jüngst bekannt gewordenen Pläne der DB Cargo, sich beim Gütertransport aus der Fläche mit dem Abbau von Güterverkehrsstellen und Personal zurückzuziehen. Aus langjähriger eigener Erfahrung sprach Roman Niederberger zum Schluss des Besuchs noch einen Punkt an, der viele Bahnreisende betrifft: die Internetverbindung insbesondere in den Zügen Richtung München. Sicher sei es ein Fortschritt, wenn im Landkreis Traunstein nun durch ein Pilotprojekt des Freistaats in den Nahverkehrsbussen ein W-LAN-Zugang angeboten wird. Auf den beiden Strecken zwischen Freilassing und München mit wesentlich längeren Fahrtzeiten seien aber weiterhin fehlendes Netz und unterbrochene Verbindungen der Alltag. Hier spiele die Bahn ihre Stärken als Transportmittel insbesondere für Geschäftsreisende zu wenig aus, war er sich mit Bärbel Kofler einig.
Foto: Visite am Bahnhof Freilassing und Rückenwind für den Bahnausbau (von links nach rechts): Peter Hans (SPD-Stadtrat), Dr. Bärbel Kofler, MdB, Roman Niederberger (Kreisrat und SPD-Kreisvorsitzender)