Das kommende Jahr 2015 ist ein entscheidendes Jahr für die Entwicklungspolitik, es ist das Jahr, in dem die gemeinsam vereinbarten Milleniumsentwicklungsziele auslaufen, und es ist das Jahr, in dem wichtige Entscheidungen über eine Agenda für die Folgejahre mit neuen Nachhaltigkeitszielen getroffen werden müssen. Hinzu kommt, dass Deutschland im Juni 2015 Gastgeber des G7-Treffens der Staats- und Regierungschefs sein wird. Dieser Gipfel ist eine große Chance, die zunehmenden globalen Herausforderungen zu diskutieren und neue Themen im internationalen Kontext wirklich voranzubringen.
Um auch eine große Öffentlichkeit und ein breiteres Publikum für das Thema Entwicklungspolitik zu gewinnen, hat die EU 2015 zum Europäischen Jahr der Entwicklung erklärt. EU-Themenjahre gibt es bereits seit 1983, aber zum ersten Mal ist das Europäische Jahr einem so umfassenden Thema wie der Entwicklung gewidmet. Ziel ist es, die Bürgerinnen und Bürger in der Europäischen Union, auch in den neuen Mitgliedstaaten, für Entwicklungspolitik zu sensibilisieren. Bestimmte Zielgruppen, wie beispielsweise junge Europäerinnen und Europäer, sollen dabei besonders angesprochen werden.
Neben der Bekämpfung von Armut und Hunger, medizinischer Versorgung und Zugang zu Bildung geht es auch um die wachsende soziale Ungleichheit in vielen Gesellschaften, um Menschenrechte und Demokratie und um einen nachhaltigen Umgang mit Klima und Natur, mit Landwirtschaft, Konsum und globaler Ökonomie. Viele große Themenbereiche also, die im Europäischen Jahr 2015 unter dem Motto “Unsere Welt, unsere Würde, unsere Zukunft” gebündelt werden und die zu einer verbesserten Politikkohärenz führen sollen.
Geplant sind in diesem Europäischen Jahr der Entwicklung zahlreiche Veranstaltungen, die sich auf zwölf Themenschwerpunkte konzentrieren. Im Januar lautet das Thema "Europa in der Welt", im Februar "Bildung", im März "Frauen und Mädchen", im April "Gesundheit", im Mai "Frieden und Sicherheit", im Juni "Nachhaltiges, grünes Wachstum, gute Jobs und Unternehmen“, im Juli "Kinder und Jugend", im August "Humanitäre Hilfe", im September "Demographie und Migration", im Oktober "Ernährungssicherheit“, im November "Nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz" und im Dezember "Menschenrechte und Regierungsgewalt“.
Es gibt viel zu tun, packen wir es an.