Die Produktion von Kalkstickstoff in der Region bei der Trostberger Firma Alzchem zu erhalten, dafür setzt sich die heimische SPD-Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Bärbel Kofler in Berlin ein. „Seit 1908 produziert das Traditionsunternehmen in Oberbayern. Viele Arbeitsplätze in der Region wären durch eine Beschränkung von Kalkstickstoff gefährdet und es würden neue Abhängigkeiten gegenüber fernöstlichen Produzenten entstehen“, so Kofler.
Kalkstickstoff wird nicht nur als Düngemittel, z. B. im Gemüseanbau eingesetzt, sondern dient auch als wichtiges Vorprodukt, beispielsweise für den Wirkstoff Metformin in Diabetes-Medikamenten oder für Guanidinsalze wie Nitroguanidin, die in Treibladungen für Airbags und auch wehrtechnisch als Treibladungspulver eingesetzt werden können. Hierüber tauschte sich Kofler mit ihrem Fraktionskollegen und Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesverteidigungsministerium Thomas Hitschler sowie dem Vorstandsvorsitzenden der Alzchem Group AG Andreas Niedermaier aus. „Eine Beschränkung von Kalkstickstoff würde die gesamte Produktionskette mit all ihren Folgeprodukten gefährden. Bei kritischen Rohstoffen wie unseren Spezialchemikalien ist die europäische Industrie zunehmend von internationalen Quellen, vor allem aus China, abhängig.“, erklärte Niedermaier. Er fügte hinzu, dass die Produktionskette auf Basis von Kalkstickstoff in der westlichen Welt nur bei Alzchem besteht. „Die Zukunft dieser europäischen Produktionskette und damit die Versorgungssicherheit für wichtige Rohstoffe muss weiterhin zuverlässig sichergestellt werden.“
„Nicht zuletzt vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine zeigt sich die Notwendigkeit der Stärkung deutscher und europäischer Produktionsstandorte“, so Staatsekretär Thomas Hitschler. Abschließend bedankte sich Kofler bei den Teilnehmenden für das Gespräch.