Faire Kommunen – Vorbild für unsere Region? Bärbel Kofler im Austausch mit Delegation aus der Metropolregion Nürnberg

04. Februar 2025

Die parlamentarische Staatssekretärin und heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Bärbel Kofler tauschte sich im Entwicklungsministerium mit einer Delegation um Jürgen Hennemann, den Bürgermeister der fränkischen Stadt Ebern, über die Förderung fairer Metropolregionen aus.

Metropolregionen sind geografische Gebiete, in denen Städte und Gemeinden eng zusammenarbeiten, um als wirtschaftliches, kulturelles und politisches Zentrum zu agieren. Sie bündeln ihre Stärken, um Entwicklungen in Bereichen wie Wirtschaft, Wissenschaft, Verkehr und Nachhaltigkeit voranzutreiben. In Deutschland gibt es elf solcher Regionen, in Bayern sind das die beiden Europäischen Metropolregionen Nürnberg und München, zu letzterer zählt auch der Landkreis Traunstein.

Das Entwicklungsministerium fördert seit 2016 über die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) Metropolregionen wie Nürnberg, das Ruhrgebiet oder Rhein-Neckar. Der Fokus liegt dabei auf fairem Handel und fairer öffentlicher Beschaffung, um diese Themen nachhaltig in kommunalen Strukturen zu verankern. „Fair“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass im Handel und bei der Beschaffung soziale, ökologische und wirtschaftliche Standards eingehalten werden. Dazu gehören faire Arbeitsbedingungen, der Verzicht auf Kinder- und Zwangsarbeit, angemessene Löhne, umweltfreundliche Produktionsmethoden und gerechte Handelsbeziehungen. Durch die Förderung von Fairness werden Produzenten, insbesondere im globalen Süden, gestärkt, und zugleich trägt es zu mehr Nachhaltigkeit und globaler Gerechtigkeit bei.

Metropolregionen spielen hier eine Schlüsselrolle: Sie vernetzen Kommunen, treiben den Austausch voran und stärken die Umsetzung solcher Standards – für mehr Lebensqualität vor Ort und weltweit. Beispiele für solch nachhaltige und faire Beschaffung sind ein Umstieg auf Recyclingpapier in der Verwaltung, die Senkung des Energieverbrauches durch stromsparende Systeme oder die Verwendung fair und regional produzierter Produkte in Kantinen.

Metropolregion Nürnberg
von links: Brigitte Hanek-Urles (Sprecherin Fairtrade Initiativkreis), Christa Standecker (Geschäftsführerin, Geschäftsstelle Metropolregion), Jürgen Hennemann (Bürgermeister Stadt Ebern), Dr. Bärbel Kofler (Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundeministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung), Marina Malter (Langjährige Projektleiterin faire Metropolregion), Ralf Mützel (Nachhaltigkeitsbüro Stadt Neumarkt), Ralf Wyrwinski (Referent für Länder und Kommunen im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)

„Für mich war das ein spannender Austausch, denn auch im Wahlkreis Traunstein-Berchtesgadener Land sind viele Kommunen Fairtrade-Orte. Etwa die Städte Traunstein, Traunreut, Tittmoning, Laufen und Bad Reichenhall oder die Gemeinden Ainring, Anger und Fridolfing erfüllen bereits die fünf Kriterien einer Fair-Trade-Kommune. Eine flächendeckende Beachtung fairer Kriterien ist das Ziel. Dabei unterstützt das BMZ zum Beispiel durch das Bundesweite Netzwerk Faire Beschaffung Kommunen bei der fairen und sozial verantwortlichen Beschaffung“, so Kofler. Vom Bürgermeister der Stadt Ebern ließ sich die Staatssekretärin den fair und in Deutschland produzierten „Eberner Eber“ – ein Plüschtier namens Lützel zeigen. „Anhand solcher Produktbeispiele sieht man, wie faire, regionale Produktion in der Praxis vor Ort umgesetzt werden kann“, freute sich Kofler.

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