Dr. Bärbel Kofler, SPD-Bundestagsabgeordnete für Traunstein, führte ein konstruktives Gespräch mit Marita Koralewski, Leiterin des Frauenhauses Rosenheim-Traunstein, und Elke Herrmann, Geschäftsführerin des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) Südostbayern in Prien. Der SkF ist Träger des Frauenhauses Rosenheim-Traunstein. Das Haus ist eine Schutzeinrichtung für die Frauen überwiegend aus den Landkreisen Traunstein und Rosenheim, sowie für die kreisfreie Stadt Rosenheim. Es bietet umfassende Schutz- und Beratungsangebote für Frauen und Kinder, die von häuslicher Gewalt betroffen sind.
Im Gespräch wurde deutlich, dass es in der Region zu wenig Plätze in Frauenhäusern gibt. Deshalb ist es des Öfteren nötig, Frauen auch an entfernte Häuser zu vermitteln, um eine Unterbringung sicherstellen zu können. Dazu gibt es ein überregionales Netzwerk der Frauenhäuser. Die telefonische Erreichbarkeit und die Aufnahme von Frauen und deren Kindern ist dabei rund um die Uhr gesichert und vollständig anonym.
Bärbel Kofler interessierte sich für weitere Hilfsangebote in ihrem Wahlkreis Traunstein-Berchtesgadener Land. Für kurzfristige Notfälle stehen im Berchtesgadener Land und im Landkreis Traunstein jeweils eine Krisenwohnung zum Schutz vor häuslicher Gewalt zur Verfügung. „Unser Frauenhaus ist unter der Telefonnummer 08031 381478 ständig erreichbar. Wir arbeiten außerdem eng mit dem Frauen- und Mädchen Notruf Rosenheim (Tel.: 08031-268888) zusammen. Weitere Hilfe findet man auch über das bundesweite Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen (Tel.: 116 016) oder über die Interventionsstelle in Traunstein unter der Telefonnummer 0176/83680821. Auch alle Polizeidienststellen können in Notsituationen weiterhelfen und Unterstützung vermitteln“, betonte Marita Koralewski.
Gemeinsam bedauerte man, dass sich bisher der Landkreis Berchtesgadener Land keinem Frauenhaus angeschlossen hat, obwohl der Bedarf eindeutig vorhanden ist. Dies zeigten nicht zuletzt die zahlreichen Beratungsgespräche mit von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen, so Marita Koralewski. Falls das Frauenhaus Rosenheim-Traunstein voll belegt oder die Sicherheitslage zu problematisch ist, besteht immer die Möglichkeit, Betroffene in ein Frauenhaus in anderen Landkreisen zu vermitteln.
„Es ist wichtig, dass Frauen in Not Zuflucht in ihrer Umgebung finden“, so Bärbel Kofler. „Wir müssen die Infrastruktur verbessern, um diesen Frauen und ihren Kindern den notwendigen Schutz und Unterstützung zu bieten. Das bedeutet für mich den Ausbau von Plätzen in Frauenhäusern und deren flächendeckende Einrichtung.“
Elke Herrmann vom SkF ergänzte, dass ihre Organisation vielfältige Beratungsdienste anbietet, die von Schwangeren- und Familienberatung bis hin zu speziellen Hilfsangeboten für Gewaltopfer reichen. Diese Dienste seien jedoch nur der erste Schritt und könnten ein Frauenhaus nicht ersetzen. Marita Koralewski wies darauf hin, dass die Kapazitäten der bestehenden Frauenhäuser oft ausgeschöpft sind und beispielsweise die Einrichtung eines neuen Frauenhauses im Berchtesgadener Land eine große Verbesserung, für die von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen und ihre Kinder bedeuten könnte.
Bärbel Kofler sichert zu, sich für den Ausbau der Hilfsangebote in der Region einzusetzen und dankte für die vielen Informationen.