Auf Einladung von Natalia Wolf, Projektleiterin „Ehrenamt in der Flüchtlingshilfe“ bei der Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Kreisverband Traunstein, besuchten die heimische Bundestagsabgeordnete und Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Dr. Bärbel Kofler, ihre Berliner Kollegin, Innenpolitikerin Dr. Eva Högl und der SPD-Landtagskandidat Sepp Parzinger die Ehrenamtskoordinierungsstelle in Traunstein.
Natalia Wolf berichtete den interessierten Politiker*innen über ihre Arbeit in der Flüchtlingshilfe. Sie koordiniert, begleitet und schult Ehrenamtliche, setzt diese im Landkreis Traunstein ein oder vermittelt Kontakte. Die Stimmung in den Helferkreisen habe sich eingetrübt, bestehende Helferkreise schrumpften zusammen. Enttäuscht zeigen sich die Aktiven, dass ihre Integrationsarbeit aufgrund von Arbeits- und Ausbildungsverboten oft fruchtlos verstreiche. Die unterschiedliche Handhabung in den verschiedenen Landkreisen stoße auf Unverständnis.
Hierzu merkten die Bundestagsabgeordneten an, zügig ein Einwanderungsgesetz auf den Weg bringen zu wollen. Kofler und Högl ist wichtig, eine Stichtagsregelung in das Gesetz zu verankern, welches denjenigen ein Bleiberecht verschafft, die bereits seit Jahren in Deutschland leben, arbeiten und gut integriert sind.
Barbara Kaulfuß, zuständig für die Sozialbetreuung von Asylbewerbern, Flüchtlingen und Obdachlose der Stadt Traunstein, machte am Beispiel eines Afghanen, die Schwierigkeiten deutlich. Der Mann lebe seit acht Jahren in Deutschland und sei einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgegangen, bis ihm seine Arbeitserlaubnis entzogen wurde. Dies sei nur schwer verständlich.
Sepp Parzinger, stellvertretender Juso-Bundesvorsitzender, hofft deshalb auf einen Aufschrei in der Wirtschaft. Es könne nicht angehen, dass den Unternehmen in Zeiten des Mangels an Auszubildenden Arbeitskräfte weggenommen werden.
Kofler und Högl betonten, dass zuletzt durch das Integrationsgesetz erste Schritte unternommen wurden, die Aufnahme einer Berufsausbildung von Geflüchteten zu fördern, dem aber die oft restriktive Handhabe in Bayern entgegenstehe.
Abschließend bedankten sich die Politiker*innen bei Frau Wolf sowie Frau Kaulfuß für ihre engagierte Arbeit und die Einblicke in die Situation im Landkreis Traunstein.