In einer gemeinsamen Aktion macht die heimische Bundestagsabgeordnete Dr. Bärbel Kofler und der Ortsverein der Gewerkschaft ver.di auf das Volksbegehren „Stoppt den Pflegenotstand“ aufmerksam und ruft zur Unterzeichnung auf.
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Kofler erläutert ihre Unterstützung des Volksbegehrens: „In rund 400 Krankenhäusern in Bayern fehlen rund 12.000 Pflegestellen. Im Zuge der Umstellung der Krankenhausfinanzierung auf so genannte Fallpauschalen wurden vielerorts Stellen abgebaut, um die Kosten zu senken. Den Preis für diese Umstrukturierung zahlen nun die Pflegekräfte und die Patientinnen und Patienten gleichermaßen. Der Druck auf die Pflegekräfte wächst, die Arbeitsbedingungen werden zunehmend gesundheitsschädigend. Und damit sinkt gleichzeitig die Qualität in der Pflege: Patientinnen und Patienten sind immer häufiger unterversorgt. Ziel des Volksbegehrens ist deshalb eine bessere Personalausstattung in Krankenhäusern. Die Personalausstattung soll sich nicht mehr – wie bisher – allein an ökonomischen Kennzahlen orientieren, sondern vor allem am Bedarf der Patientinnen und Patienten. Denn es geht um die Menschen!“ Thomas Nicolai, den Ortsvorsitzenden der Gewerkschaft ver.di Traunstein bedauert die fehlende Unterstützung durch die Kliniken Südostbayern AG: „Im Rahmen der landesweiten Aktion „48 Stunden für die Pflege" des Aktionsbündnisses „Volksbegehren Stoppt den Pflegenotstand Bayerns Krankenhäusern“ sollten auch an den Standorten der Kliniken Südostbayern AG für einige Stunden an Infoständen Unterschriften für das Volksbegehren gesammelt werden. Diese Infostände wurden von der Unternehmensleitung jedoch nicht genehmigt. Als Ortsvorsitzender der Gewerkschaft ver.di und Beschäftigter der Kliniken bin ich hierüber erstaunt, geht es doch um die Sicherheit der Patienten und die Gesundheit der Klinikbeschäftigten. Soweit ich es beurteilen kann, sind auch bei uns die Folgen der fragwürdigen Gesundheitspolitik der letzten Jahre und Jahrzehnte deutlich spürbar. Die Überlastung insbesondere der Pflege, aber nahezu auch aller anderen Bereiche in den Kliniken, lässt sich auch bei uns nicht einfach aussitzen. Ich hätte mir gewünscht, dass die Klinikleitung die Mitarbeiter dabei unterstützt, ihre Anliegen auch in Form einer Unterschriftenaktion in die Öffentlichkeit zu tragen, statt die mittlerweile vielerorts diskutierten Probleme weiterhin einfach ausblenden zu wollen.“ Unterschriftslisten liegen im Wahlkreisbüro Traunstein von Bärbel Kofler am Kniebos 3 aus.
Bildunterschrift: Josef Probst, Fachkrankenpfleger OP-Dienst, Dr. Bärbel Kofler, MdB, Nicole Noske-Knöbl, Kinderkrankenschwester, Thomas Nicolai, ver.di Ortsvorsitzender Traunstein