Die Arbeitsbedingungen in Zulieferbetrieben deutscher und anderer westlicher Unternehmer in Entwicklungs- und Schwellenländern sind oft menschenunwürdig, existenzbedrohend und gesundheitsgefährdend. Wir setzen uns daher für Gute Arbeit weltweit ein.
Nicht zuletzt die tragische, durch verantwortungsloses Handeln herbeigeführte Katastrophe von Rana Plaza hat gezeigt: Wir müssen schleunigst handeln. Denn es sind auch deutsche Unternehmen, die in Ländern wie Kambodscha und Bangladesch Verantwortung für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben. Pausen- und Urlaubsregelungen, soziale Absicherung, Arbeitsverträge und selbst Brandschutzregelungen - alles häufig Fehlanzeige. Eine der Folgen ist, dass Kinder zusätzlich oder gar ersatzweise für die Familie Geld verdienen müssen, statt in die Schule gehen zu können. Damit ist ein gefährlicher Kreislauf entstanden, den wir durchbrechen müssen.
Wir begrüßen deshalb das Engagement der Bundesregierung, sich verstärkt für die Einhaltung international vereinbarter Arbeitsnormen, für Menschenrechts-, Sozial- und Umweltstandards und mehr Transparenz in den einzelnen Lieferketten einzusetzen – zum Beispiel durch Textilsiegel. Darüber hinaus sind weitere Schritte erforderlich: Wir müssen mehr Unternehmensverantwortung erreichen und dürfen uns nicht allein auf die freiwillige Einhaltung von Arbeitsnormen verlassen. Multinationale Unternehmen dürfen ihren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern das Recht nicht verweigern, Gewerkschaften zu gründen und damit den Weg für konstruktive Verhandlungen frei zu machen. Das Streikrecht als wichtiger Bestandteil der Vereinigungsfreiheit muss weiterhin international anerkannt werden und nicht zuletzt müssen einfach zugängliche Beschwerdemöglichkeiten für Arbeitsnehmerinnen und Arbeitnehmer bei Verletzung ihrer Rechte geschaffen werden.