Die heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Bärbel Kofler hatte zu einer Online-Veranstaltung mit ihrer Kollegin, der parlamentarischen Staatssekretärin Annette Kramme zum Thema „Wie sichern wir die Rente?“ geladen.
„Viele Menschen sorgen sich um die Sicherheit ihrer Rente, deshalb freue ich mich, dass ich heute mit Annette Kramme als Staatssekretärin aus dem Ministerium für Arbeit und Soziales eine Fachfrau zum Thema Rente begrüßen kann“, so Bärbel Kofler. Annette Kramme betonte in ihrer Einführung, dass die Rente sicher sei: „Das liegt an den Maßnahmen, die Anfang der 2000er Jahre ergriffen worden sind. Damals ging man davon aus, dass die demographische Entwicklung sich stärker auf die Rente auswirken würde, als das nun tatsächlich dank vieler sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse der Fall ist.“ Im Moment sind mit 35,2 Millionen (Stand vom Oktober 2024 laut Bundesagentur für Arbeit) so viele sozialversicherungspflichtig beschäftigtee Menschen in Deutschland wie nie zuvor. „Das Renteneintrittsalter hat sich erhöht, inzwischen gehen die Menschen im Durchschnitt erst mit über 64 Jahren in die Rente. Das entlastet das System. Auch zukünftig gehen wir davon aus, das Rentensystem sichern zu können“, schilderte Kramme. Seit Jahren liege der Beitragssatz in der Rente stabil bei 18,6 Prozent, das werde nächsten Jahren noch so bleiben. Eine Erhöhung der Regelarbeitszeit sei mit der SPD nicht zu machen, stellte Bärbel Kofler klar. Mit der Rente ab 63 habe man außerdem für Menschen, die ihre Leben lang gearbeitet haben, einen Renteneintritt mit 63 Jahren ohne Abschläge ermöglicht. Dieses Eintrittsalter erhöht sich, wird aber für langjährig Versicherte bei 65 Jahren bleiben. „Die Union und die FDP hat dies teils heftig bekämpft. Wir als SPD halten es aber für eine Frage der Gerechtigkeit, dass Menschen, die so lange gearbeitet haben, ohne Abschläge in die Rente gehen können“, bekräftigte Kramme.
Wichtig war Annette Kramme auch, dass in mehreren Schritten die Erwerbsminderungsrente wesentlich besser ausgestaltet wurde. Inzwischen sind Erwerbsminderungsrentnerinnen und -rentner in der Regel nicht mehr auf Grundsicherung angewiesen. Das gelte nun auch für Menschen, die bereits Erwerbsminderungsrente beziehen. Mit der Grundrente wurden außerdem diejenigen Rentnerinnen und Rentner bessergestellt, die lange und zu niedrigen Löhnen gearbeitet haben. Für die Zukunft gelte es nun, das Rentenniveau zu sichern. „Die Kaufkraft der Rentnerinnen und Rentner darf nicht sinken, sondern muss sich mit den Löhnen entwickeln“, war Annette Kramme sehr wichtig. In der Diskussion ging es anschließend um die Definition des Rentenniveaus. Dies sei nicht die individuelle Rente, sondern stelle einen Durchschnittswert dar. Das Rentenniveau beschreibe das Verhältnis aller Renten zu allen Löhnen. Es sei eine volkswirtschaftliche Größe und habe deshalb für die Politik eine Aussagekraft, erklärte Annette Kramme. Die jeweilige eigene Rente entspreche nicht der Prozentzahl des Rentenniveaus, sondern berechne sich individuell anhand der geleisteten Beiträge jedes Arbeitnehmers oder jeder Arbeitnehmerin in die Rentenversicherung. „Meine Gespräche im Wahlkreis Traunstein-Berchtesgadener Land zeigen mir immer wieder, dass es viele Menschen als gerechter empfänden, wenn alle in eine Erwerbstätigenversicherung einzahlen würden. Zum Beispiel könnte so Altersarmut von Soloselbständigen und anderen Berufsgruppen entgegengewirkt werden. Wir als SPD könnten uns sehr gut vorstellen, unser Rentensystem auf breitere Schultern stellen“, so Bärbel Kofler. Weitere Fragen von Teilnehmenden drehten sich um das an der FDP gescheiterte Rentenpaket II, das das Rentenniveau nach 2025 gesichert hätte. „Wir werden daran aber weiter arbeiten“, betonten Bärbel Kofler und Annette Kramme. Außerdem fragten Bürgerinnen und Bürger nach einer möglichen Inflationsanpassung von Renten, Details zum Renteneintrittsalter und demographischer Entwicklung. Abschließend dankte Bärbel Kofler für die vielen eingegangenen Fragen und Annette Kramme für ihre informativen Ausführungen.