Gymnasiastin aus Fridolfing beim Planspiel Jugend und Parlament in Berlin. Auf Einladung der Bundestagsabgeordneten Bärbel Kofler (SPD) nahm Carina Messner aus Fridolfing am bundesweiten Planspiel "Jugend im Parlament" teil. Gemeinsam mit über 300 Jugendlichen zwischen 16 und 20 Jahren war das Parlament für vier Tage fest in der Hand des Politiknachwuchses.
Das Planspiel „Jugend und Parlament“ wird seit 1981 vom Besucherdienst des Deutschen Bundestags organisiert. Ziel sei es, so Bärbel Kofler, den Jugendlichen ein besseres Verständnis dafür zu ermöglichen, wie Gesetze entstehen. Vier fiktive Tagesordnungspunkte haben die „Nachwuchspolitiker“ in diesem Jahr entwickelt, beraten und letztlich auch verabschiedet, darunter ein Regierungsantrag zur Journalistenverfolgung in Europa.
Zur Debatte standen Entwürfe zur „Einführung anonymisierter Bewerbungen für Bundesbehörden“, zur „Freistellung bei akutem Pflegebedarf von Familienangehörigen“, zur „Einführung einer PKW-Maut“ sowie zur „Einführung einer Wahlpflicht bei Bundestagswahlen“. Die Jugendlichen lernten dabei die Arbeit der Abgeordneten kennen – in den Landesgruppen, Fraktionen, Arbeitsgruppen und Ausschüssen. Bei der abschließenden Debatte im Plenarsaal traten 48 Redner aus allen Spielfraktionen ans Pult und versuchten, Mehrheiten für ihre politischen Anliegen zu gewinnen.
Im Anschluss an die Simulation diskutierten die Teilnehmer mit den Vorsitzenden der Bundestagsfraktionen das Thema „Wahlpflicht – Fluch oder Segen für die parlamentarische Demokratie?“.
Carina Messner vom Rottmayr-Gymnasium Laufen schlüpfte in die Rolle einer Abgeordneten der Partei der sozialen Gerechtigkeit (PSG), denn die Jugendlichen werden fiktiven Parteien zugeordnet, die den aktuellen Parteien im Bundestag entsprechen. „Ich habe den Antrag bezüglich der Pflegefreistellung bearbeitet. Außerdem war ich im Wirtschaftsausschuss. Wirklich interessant war es, das Vorgehen im Bundestag und in den Fraktionssitzungen mitzuerleben. Das ist einfach etwas ganz anderes als das Lernen aus den Schulbüchern. Den Plenarsaal und die Kuppel werde ich auch nicht so schnell vergessen! Das Einleben in eine andere Rolle, ich war eine 57-jährige Diplom-Ökonomin mit Mann und Kind, war zwar echt schwer aber eben auch eine tolle Erfahrung.
Ich glaub ich hab es noch nie erlebt, wie einfach es war mit anderen Teilnehmern in Kontakt zu treten. Durch das gemeinsame Entdecken von Berlin konnte man auch schnell Freund-schaften schließen. Bei der gemeinsamen Heimfahrt, in meinem Fall immerhin ca. 7 h, ging uns auch nie der Gesprächsstoff aus .
Insgesamt bin ich immer noch total begeistert von den 4 Tagen. Einerseits gingen sie wahnsinnig schnell vorbei, aber andererseits habe ich so viel erlebt, als wären es zwei Wochen gewesen. Natürlich war es auch sehr anstrengend und jetzt bewundere ich die Geduld der Abgeordneten noch mehr. Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich teilgenommen habe und würde es auch jederzeit wieder machen. Ich fand es auch super nett, dass sich Frau Dr. Kofler Zeit für mich genommen hat und dass ich sie begleiten durfte! Wie ich erfahren habe, hatten nicht alle Abgeordneten Zeit.“, fasste Carina Messner ihre Eindrücke zusammen.
3221 Zeichen mit Leerzeichen Bildunterschrift: Carina Messner in Berlin mit Bärbel Kofler