Rund 300 Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Jahrgangsstufe waren in der Aula der Realschule Trostberg zusammengekommen um mit der heimischen SPD-Bundestagsabgeordneten zu diskutieren und Details zu ihrer Tätigkeit in Berlin zu erfahren.
Realschuldirektorin Silke Wimmer begrüßte Bärbel Kofler und freute sich, dass die beiden Jahrgangsstufen vor der anstehenden Europawahl am 9. Juni sich mit dem Thema Politik auseinandersetzen konnten. Durch das herabgesetzte Wahlalter auf 16 Jahre wird die Europawahl auch für viele der Schülerinnen und Schüler der Trostberger Realschule den ersten Gang zu einer Wahlurne bedeuten. Anschließend übernahmen die Schülersprecherinnen Charlotte Glasl, Anna-Lena Erdlen und Schülersprecher Stefan Wolferstetter die Moderation und führten mit einer Vielzahl an vorbereiteten Fragen souverän durch die zwei Schulstunden.
Bärbel Kofler stellte zu Beginn kurz ihren schulischen Werdegang vor, der sie als Realschulabsolventin über das Fachabitur und ein Fachhochschulstudium zum Studium und zur Promotion an der Universität in Salzburg führte. Die Schüler wollten wissen, wie sie dann in der Politik angekommen sei. „Ich war ehrenamtlich in der SPD im Berchtesgadener Land aktiv und habe mich dann letztlich gerne der Herausforderung gestellt, als erste Frau im Wahlkreis Traunstein-Berchtesgadener Land zu kandidieren. Seit 2004 sitze ich nun für die SPD im Bundestag“, so Kofler. Die Schüler interessierten sich außerdem für die Höhe der Diäten der Abgeordneten und die Transparenz von Nebeneinkünften von Bundestagsabgeordneten. Kofler schilderte auf Nachfrage die vielen ihr wichtigen Themen im Bundestag, angefangen von der Einführung des Mindestlohns über die Ausbildungsgarantie, den Umbau der Energieversorgung zu erneuerbaren Energien bis hin zu den Herausforderungen durch Pandemie und Ukrainekrieg.
Bärbel Kofler sah die Einführung des Wahlalters ab 16 bei der anstehenden Europawahl unter zwei Aspekten. Einerseits biete das herabgesetzte Wahlalter die Chance frischen Wind in die europäische Politik zu bringen und das starke Engagement der Jugend gerade im Bereich Klimaschutz widerzuspiegeln. Andererseits bedeute das Wahlrecht auch die Pflicht, sich vor seiner Wahlentscheidung über seriöse Medien und nicht nur über die sozialen Plattformen wie TikTok zu informieren.
Weiteres Themenfeld des Gesprächs war die Arbeit des Europäischen Parlaments. Bärbel Kofler ging dabei auch auf das oft herausfordernde Ringen der 27 Mitgliedsstaaten um Kompromisse ein. Wichtig war den Schülerinnen und Schülern außerdem der Umgang mit rechten Parteien. Bärbel Kofler betonte, dass die Demokratie sich wehrhaft zeigen müsse und rief eindringlich mit Blick auf die deutsche Geschichte dazu auf, bei den Wahlen demokratische Parteien zu wählen. Abschließend dankten die Schülersprecher Bärbel Kofler für ihre klaren Worte und ihren Einsatz für demokratische Werte und die vielen Informationen über die Arbeit einer Politikerin.