Staatssekretärin Bärbel Kofler auf Dienstreise in Nigeria

14. Februar 2024

Die heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Bärbel Kofler begleitete in ihrer Funktion als Parlamentarische Staatssekretärin die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Svenja Schulze nach Nigeria. „Das Land ist die größte und mit mehr als 220 Millionen Menschen auch bevölkerungsreichste Volkswirtschaft des afrikanischen Kontinents. Eine Zusammenarbeit ist in unserem gemeinsamen Interesse. Schwerpunkte unseres Besuchs waren neben Gesprächen mit der nigerianischen Regierung und der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS zahlreiche Projektbesuche zu den Themen nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Ausbildung und Beschäftigung. Denn für die Stabilität des Landes ist es entscheidend, genügend Jobs für die junge und wachsende Bevölkerung zu schaffen“, erklärte Kofler.

Zu Beginn ihrer Reise wurden Schulze und Kofler in der nigerianischen Hauptstadt Abuja von der deutschen Botschafterin Annett Günther empfangen. Gemeinsam mit den Leitern der politischen Stiftungen tauschten sich die Ministerin und Parlamentarische Staatssekretärin in der deutschen Botschaft zur aktuellen Lage im Land und den Herausforderungen für die Entwicklungszusammenarbeit aus. Die Friedrich-Ebert-Stiftung in Nigeria organisierte zudem eine Diskussionsrunde über Demokratie, Rolle der Frauen, die Beteiligung der Jugend und die Bedeutung von Gewerkschaften mit Vertreterinnen und Vertretern der Zivilgesellschaft.

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v.l.n.r.: Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze, deutsche Botschafterin Annett Günther, Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Bärbel Kofler in Abuja

Im Rahmen der Nigeria-Reise wurde auch ein neues Migrationsberatungszentrum in Nyanya eröffnet. Mit Unterstützung der deutschen Entwicklungszusammenarbeit werden hier Menschen auf der Suche nach neuen Perspektiven beraten: zu Jobchancen auf dem nigerianischen und deutschen Arbeitsmarkt und notwendigen Fortbildungsmaßnahmen, aber auch zu den Risiken nicht legaler Migration. Außerdem geht es darum, Rückkehrer beim beruflichen Neu-start in der Heimat zu unterstützen.„Mich haben die Schilderungen der Menschen beeindruckt, die diese Beratungsangebote wahrnehmen. Ich habe junge, gut ausgebildete Menschen hier erlebt, die über Migration nachdenken. Wir wollen gemeinsam mit Nigeria erreichen, dass sie solche Entscheidungen gut informiert treffen und nicht auf Basis von Fake News oder unrealistischen Annahmen“, erklärte Kofler.

Abseits der Hauptstadt im Plateau State Zentralnigerias ging es bei der weiteren Reise um die Herausforderungen für die ländliche Bevölkerung. Themen waren dabei die Ausbildung von jungen Menschen sowie der langjährige Konflikt zwischen sesshaften Ackerbauern und nomadischen Viehhirten.

Am Donnerstag und Freitag letzter Woche hat sich Kofler in Nigeria noch ein Bild von der Megacity Lagos machen können – einer der größten und am Stärksten wachsenden Städte welt-weit. Mit über 20 Millionen Einwohnern ist Lagos das führende Wirtschaftszentrum des Landes. Kofler besuchte dort das Innovationszentrum der Universität und traf weibliche Gründe-rinnen digitaler Unternehmen sowie Vertreterinnen der Lagos State Arbeitsagentur. Auf Einladung des deutschen Generalkonsuls tauschte sich Kofler mit Vertreterinnen und Vertretern der deutschen und nigerianischen Wirtschaft sowie der Deutschen Investition- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) über ihre Erfahrungen und Vorhaben im privatwirtschaftlichen Sektor aus.

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Bärbel Kofler mit Gründerinnen digitaler Unternehmen an der Nit Hub Universität in Lagos

Als ein großes Problem weltweit und auch in Nigeria bezeichnet Kofler den Plastikmüll auf den Straßen und in den Ozeanen. „In Lagos wird das überall deutlich. Hier setzt exemplarisch ein Projekt der über 90 aktiven deutschen Unternehmen in Nigeria an. Das „Waste-2-Chemicals“-Projekt des Chemiekonzerns BASF, das mir vor Ort vorgestellt wurde, möchte dazu beitragen, die Straßen von Plastikmüll zu befreien und diesen wieder in die chemische Wertschöpfungskette einzubringen“, so Kofler. „Nigeria ist ein Land der Kontraste mit wirtschaftlich starken Zentren wie Lagos und konfliktreichen, ländlichen Regionen. Es ist eine Mammutaufgabe, hier für menschenwürdigere Arbeits- und Lebensbedingungen zu sorgen.“

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Plastikmüll am Ozean in Lagos

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