Staatssekretärin Bärbel Kofler besuchte Entwicklungspartner in Indonesien

11. November 2025

Die heimische SPD-Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesentwicklungsministerium, Dr. Bärbel Kofler, war in Indonesien, um sich mit eigenen Augen die Fortschritte und Herausforderungen der Entwicklungszusammenarbeit vor Ort anzuschauen. Ihre Reise führte sie erst in die Hauptstadt Jakarta und dann in die Provinz West-Kalimantan auf der Insel Borneo.

„Mit meiner Reise habe ich ein Zeichen gesetzt, dass Indonesien ein wichtiger Partner für Deutschland ist. Ich habe konstruktive Gespräche mit vier Ministern und Vizeministern (für Entwicklungsplanung, Umwelt, Forst und Infrastruktur), Botschaftern der EU, Norwegen, UK und Kanada, den politischen Stiftungen sowie mit zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und von Gewerkschaften geführt, um die Zusammenarbeit mit der größten Volkswirtschaft in Südostasien zu vertiefen“, so Kofler.

Das Themenspektrum war breit gefächert: vom gerade abgeschlossenen Freihandelsabkommen zwischen Indonesien und der EU über Arbeitsstandards, Wirtschaft und Menschenrechte bis hin zur Energie- und Klimapolitik einschließlich des Waldschutzes und der Modernisierung des Abfallmanagements.

Bärbel Kofler berichtet von ihren Reiseeindrücken: „Ich habe mir in einer Fabrik die Verarbeitung von Naturkautschuk als Rohstoff in der deutschen Reifenindustrie von Continental angesehen, einem wichtigen Beitrag für nachhaltiges Wirtschaften. Im Regierungsbezirk Sanggau habe ich eine Palmölplantage und eine Verarbeitungsfabrik besichtigt. Der Palmölsektor ist einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren in Indonesien. Als größter Palmölproduzent der Welt hat Indonesien erhebliche Anstrengungen unternommen, um die Zerstörung von Primärwald zu reduzieren und die jährliche Entwaldungsrate zu senken. Mit dem Anbau gehen aber auch Landkonflikte und prekäre Arbeitsbedingungen ein. Es ist daher wichtig, Palmöl nach sozialen und ökologischen Kriterien zu produzieren und den nachhaltigen Anbau zu fördern. Wie dies gelingen kann und wie Deutschland und Europa mit Information und Weiterbildung zu Anbautechniken und zur Steigerung der Ernten unterstützen können, darüber habe ich mit der lokalen Gemeinde, Kleinbauernorganisationen, der Landwirtschaftsbehörde und dem Management einer Fabrik diskutiert“.

Zeremonie beim Besuch einer Palmplantage
Zeremonie beim Besuch einer Palmplantage

In Tae konnte Kofler ein Projekt zum Schutz der Wälder durch die indigene Bevölkerung besuchen. Indonesien hat den drittgrößten Regenwald der Welt und war in den letzten 10 Jahren sehr erfolgreich, die Entwaldung deutlich einzudämmen, auch mit deutscher Unterstützung. „Den globalen Klimaschutz können wir nur gemeinsam voranbringen“, betonte Kofler.

Zurück in Jakarta standen die Arbeitsbedingungen in der indonesischen Schuhindustrie auf dem Programm. „Das Gespräch mit Heimarbeiterinnen und Vertreterinnen des Trade Union Rights Centre hat erneut sehr deutlich gemacht, wie entscheidend faire Lieferketten sind und warum die Rechte der Arbeiterinnen gestärkt und die soziale Verantwortung von Unternehmen gefordert werden muss“, so Kofler.

„Das globale Umfeld hat sich geändert. Wir stehen zunehmend in einem Wettbewerb mit Ländern, die nicht unsere Werte teilen. Wir müssen uns aktiv darum bemühen, Länder, die für uns wirtschaftlich und politisch wichtig sind, für uns zu gewinnen. Auch unser Wohlstand hängt von guten Wirtschaftsbeziehungen mit Ländern wie z.B. Indonesien ab. Wir benötigen Zulieferprodukte für unsere Industrie und wir benötigen angesichts der neuen Konkurrenz auch neue Absatzmärkte. Das wird uns aber nur gelingen, wenn wir diese Beziehungen zum gegenseitigen Vorteil gestalten und wenn soziale, ökologische und ökonomische Aspekte in Einklang gebracht werden“, betonte Kofler abschließend.