Auf Einladung der Bundestagsabgeordneten Bärbel Kofler (SPD) nahm Jonas Pistor aus Bischofswiesen am bundesweiten Planspiel "Jugend im Parlament" teil. Gemeinsam mit über 300 Jugendlichen zwischen 16 und 20 Jahren war das Parlament für vier Tage fest in der Hand des Politiknachwuchses.
Das Planspiel „Jugend und Parlament“ wird seit 1981 vom Besucherdienst des Deutschen Bundestags organisiert. Ziel sei es, so Bärbel Kofler, den Jugendlichen ein besseres Verständnis dafür zu ermöglichen, wie Gesetze entstehen. Vier fiktive Tagesordnungspunkte haben die „Nachwuchspolitiker“ in diesem Jahr entwickelt, beraten und letztlich auch verabschiedet.
Zur Debatte standen in diesem Jahr Entwürfe zur Einführung chancengleicher Bewerbungen für die Behörden des Bundes, zur Schaffung eines Einwanderungsgesetzes, zur Verbesserung des Tierschutzes in der Landwirtschaft sowie zur Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen mit dem fiktiven Balkanstaat Illyrien. Die Jugendlichen lernten dabei die Arbeit der Abgeordneten kennen – in den Landesgruppen, Fraktionen, Arbeitsgruppen und Ausschüssen. Bei der abschließenden Debatte im Plenarsaal traten 48 Redner aus allen Spielfraktionen ans Pult und versuchten, Mehrheiten für ihre politischen Anliegen zu gewinnen. Im Anschluss an die Simulation diskutierten die Teilnehmer mit der Vorsitzenden der Bundestagsfraktion Katrin Göring-Eckardt und sowie den stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Carola Reimann, Nadine Schön und Dr. Dietmar Bartsch. Es moderierte Bettina Schausten vom ZDF-Hauptstadtstudio.
Jonas Pistor vom Gymnasium Berchtesgaden schlüpfte in die Rolle eines Abgeordneten der konservativen Partei CVP, denn die Jugendlichen werden fiktiven Parteien zugeordnet, die den aktuellen Parteien im Bundestag entsprechen. „Als Regierungspartei mussten wir uns stark an die Parteilinie halten. Wir waren eine sehr große Fraktion, daher war die Zusammenarbeit innerhalb der Fraktion schwierig. Im Ausschuss für Wirtschaft und Energie waren wir beratend tätig und durften die federführenden Ausschüsse unterstützen. Wirklich interessant war es, das Vorgehen im Bundestag und in den Fraktionssitzungen mitzuerleben. Realitätsnaher geht es nicht, während unserer dritten Lesung war die Zuschauertribüne sogar mit Besuchern besetzt. Am meisten hat mich die Atmosphäre im Bundestag fasziniert, wir durften uns in den Liegenschaften des Bundes mit dem Hausausweis frei bewegen. Ich hatte viel Kontakt mit den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern und wir haben vor uns mit einigen auch wieder zu treffen. Insgesamt bin ich immer noch total begeistert von den 4 Tagen. Die Veranstaltung war rundum mit hohem Aufwand perfekt organisiert. Ich fand es auch sehr nett, dass sich Frau Dr. Kofler Zeit für mich genommen hat und dass ich sie sogar in die Sitzung der bayerischen Landesgruppe in der SPD-Bundestagsfraktion begleiten durfte“, fasste Jonas Pistor seine Eindrücke zusammen.
3026 Zeichen mit Leerzeichen Fotos: Jonas Pistor in Berlin im Plenarsaal, am Rednerpult, am Brandenburger Tor