Die heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Bärbel Kofler besuchte gemeinsam mit ihrem Kollegen Heinz Paula, MdB das Tierheim in Traunstein. Als Tierschutzbeauftragter der SPD-Bundestagsfraktion sowie als Vorsitzender des Tierschutzvereins in Augsburg setzt sich Heinz Paula für ethisch vertretbare Standards und bessere Bedingungen im Umgang mit Tieren ein.
Die Tierheimleiterin Anna Obermeier und Karlheinz Firsching, 1. Vorsitzender des Tierschutzvereins Traunstein erklärten eingangs, wie das Tierheim Traunstein personell aufgestellt ist und skizzierten kurz welche Aufgaben wahrgenommen werden.
Seit 2 Jahren gibt es eine aktive Jugendgruppe, die jedes Jahr Aktionen, Ausflüge, Infostände und Treffs im Tierheim veranstaltet. „Uns ist ganz wichtig, dass Kinder und Jugendlich den Umgang mit Tieren lernen können und sich aktiv für den Tierschutz einsetzen“, stellte Karlheinz Firsching den beiden Abgeordneten dar. Außerdem besuchen auch immer wieder Schulklassen das Tierheim in Trenkmoos, um die Aufgabe und Bedeutung eines Tierheims kennenzulernen.
„Katzen und Hunden haben in unserem Tierheim sowohl einen Innen- wie Außenbereich, den sie nutzen können. Derzeit sind 14 Hunde und 55 Katzen bei uns untergebracht. Katzen können wir immer sehr schnell vermitteln, leider läuft die Vermittlung bei Hunden nicht so positiv. Trotzdem ist es uns im vergangen Jahr gelungen für 470 Tiere ein neues Zuhause zu finden“, so Tierheimleiterin Anna Obermeier.
Leider sieht es mit den finanziellen Ressourcen nicht so rosig aus. Der Tierschutzverein Traunstein mit seinem angeschlossenen Tierheim finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden. Außerdem wurde in einem Gespräch mit Bürgermeistern des Landkreises festgelegt, dass pro Einwohner ein Betrag von 50 Cent pro Jahr an das Tierheim Traunstein zur finanziellen Unterstützung weitergegeben wird. Leider reichen die Einnahmen oft nicht aus, denn es werden immer häufiger Tiere ausgesetzt oder wegen zu hoher Haltungskosten im Tierheim abgegeben. Vor allem die Anzahl frei lebender Katzen nimmt ebenso wie die Haltung von exotischen Tieren zu. Gerade bei Exoten wie Schlangen oder anderen Reptilien werden die Haltungsanforderungen bei den Besitzern häufig unterschätzt.
Vor allem die anfallenden Kosten für Tierarztbehandlungen wie beispielsweise die Kastration von Katzen sind enorm. „Wir versuchen, viele wild lebende Katzen zu kastrieren, jedoch überlasten uns die damit verbunden finanziellen Kosten“, erklärte Anna Obermeier. Daraufhin antwortet Heinz Paula: „2010 hat die SPD-Bundestagsfraktion einen Antrag zur Katzenkastration gestellt. Eine Katzenkastration ist nach dem Tierschutzgesetz zwar erlaubt, leider gibt es aber noch keine bundeseinheitliche Verordnung, die dies verbindlich vorschreibt. Tierschutzverbände und Tierärzte fordern seit langem eine Kastrationspflicht für Katzen, leider wurde unser gestellter Antrag von CDU/CSU und FDP abgelehnt.“
Dr. Kofler bedankte sich für die haupt- und ehrenamtliche Tätigkeit der Mitglie-der des Tierschutzvereins Traunstein und merkte an: „Tierheime befinden sich fast ausschließlich in der Trägerschaft eingetragener Vereine und nehmen zum großen Teil öffentliche Aufgaben wahr. Deshalb ist es besonders wichtig, dass wir uns für eine einheitliche Regelung zur weiteren finanziellen Unterstützung von Tierheimen, sei es durch die Kommunen oder durch die Länder einsetzten.“
Abschließend nahm Heinz Paula als Tierschutzbeauftragter der SPD-Bundestagsfraktion die Wünsche des Tierschutzvereins Traunstein entgegen, sich für eine bessere staatliche Unterstützung von Tierheimen und eine ver-bindliche Reglungen bei Katzenkastrationen weiterhin stark zu machen