Fachforum Pflege mit Jutta Speidel

27. September 2012

Die SPD-Landesgruppe Bayern hatte in die Vertretung des Freistaates Bayern in Berlin geladen und Podium war hochkarätig besetzt zum Thema „Neue Wege für eine gute Pflege? Qualität und Beratung verbessern – Vielfalt und Selbstbestimmung ermöglichen“.

Schauspielerin Jutta Speidel, für ihr ehrenamtliches Engagement in dem von ihr gegründeten Verein Horizont e.V. bereits mit dem Bundesverdienstkreuz und dem bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet, sowie Dr. Elif Cindik-Herbrüggen, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie und stellv. Vorsitzende Türkische Gemeinde in Bayern e.V., Walburga Dietl, Leitung Pflegestützpunkt Nürnberg, Marcel de Groot, Geschäftsführer der Schwulenberatung Berlin e.V. sowie der Autor Konrad Franke diskutierten mit den Bundestagsabgeordneten aus Bayern über die Zukunft in der Pflege.

Die Sorge, im Alter pflegebedürftig zu werden, beschäftigt weite Teile der Bevölkerung. Neben dieser Sorge besteht der Wunsch, im Falle von Pflegebedürftigkeit so lange wie möglich in der eigenen häuslichen Umgebung bleiben und möglichst selbstbestimmt leben zu können. Welche Vorsorge müssen wir für das Alter(n) treffen? Was passiert, wenn die ersten Zipperlein zu ernsthaften körperlichen Einschränkungen werden? Welche pflegerischen Strukturen und Beratungsangebote muss der Staat sicherstellen und welche besonderen Bedarfe gibt es dabei in einer vielfältigen Gesellschaft?

Die SPD-Bundestagsfraktion hat zu diesen Fragen ein Positionspapier für ein Gesamtkonzept Pflege erarbeitet. Mit diesem Gesamtkonzept soll für Pflegebedürftige die Unterstützung sowie die Sicherung der Teilhabe ausgeweitet werden, die Versorgung von Demenzerkrankten verbessert, die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf ermöglicht, gute Arbeit für Pflegefachkräfte gewährleistet und die Beratungsangebote ausgebaut werden. Darüber hinaus will die SPD-Bundestagsfraktion die Potentiale der Familien, Freunde, der Nachbarschaften sowie des ehrenamtlichen Engagements stärken und mit professionellen Pflege- und Betreuungsstrukturen verknüpfen. Moderne Pflegepolitik braucht den Austausch mit Pflegebedürftigen, Angehörigen und Anbietern, um neue Wege in der Pflege gehen zu können.

Für Bärbel Kofler ist klar: „Der in Zukunft steigende Pflegebedarf muss von der gesamten Gesellschaft solidarisch getragen werden. Wir werden unter anderem auch eine höhere Zahl von Pflegekräften benötigen. Deshalb müssen wir die Finanzierung der Pflege auf solide Füße stellen. Dafür brauchen wir eine Bürgerversicherung Pflege, in der alle Einkommensarten, z.B. auch Erträge aus Kapitalerlösen, zur Finanzierung herangezogen werden und somit alle Menschen in Deutschland zur Finanzierung beitragen.“

Die Diskussionsteilnehmer waren sich einig: Die Pflege wird in Zukunft eine noch größere Aufgabe für die Gesellschaft, die zügig mit neuen Konzepten wie dem der SPD-Bundestagsfraktion angepackt werden muss.