SPD-Frauen im Einsatz für faire Bezahlung

15. Dezember 2016

Den Besuch der stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion Dr. Carola Reimann im Berchtesgadener Land nutzten vor kurzem sozialdemokratische Kommunalpolitikerinnen und aktive Frauen in der heimischen SPD, um über Fortschritte und Herausforderungen bei besseren Bedingungen für Frauen in der Arbeitswelt zu sprechen. Die Sozialdemokratinnen sprachen sich bei dem Treffen im Gasthof Bürgerbräu in Bad Reichenhall für bessere Betreuungsangebote, Informationen über die Lohnstruktur auch für in kleinen Firmen beschäftigte Mitarbeiter und die entschlossene Bekämpfung der Altersarmut aus.

Beim Ausbau der Betreuungsangebote habe sich zwar in den letzten Jahren auch im Berchtesgadener Land einiges getan, es gebe aber unter anderem in ihrer Heimatstadt noch einigen Nachholbedarf, stellte zu Beginn des Gesprächs die Bad Reichenhaller Stadträtin Güldane Akdemir fest. Wer es mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ernst meine und jungen Familien das Ja zum Kind erleichtern will, müsse nicht nur für ausreichende Plätze, sondern auch für gute Qualität und bezahlbare Elternbeiträge sorgen. Sie war sich mit Elisabeth Rasp, der dritten Bürgermeisterin von Schönau am Königssee einig, dass die Städte und Gemeinden bei dieser wichtigen Aufgabe besser unterstützt werden sollten.

Carola Reimann stellte in dem Gespräch kurz das „Gesetz für mehr Lohngerechtigkeit zwischen Frauen und Männern“ vor. Damit habe man zwar bei weitem nicht alle sozialdemokratischen Vorstellungen verwirklichen können. Aber man solle das Recht auf Information in größeren Unternehmen, wie viel für welche Tätigkeiten bezahlt wird, auch nicht unterschätzen. „Wir hoffen, dass wir damit eine positive Entwicklung anstoßen können“. Die heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Bärbel Kofler erinnerte an die hauptsächlich kleine und mittelständische Struktur der Unternehmen in der Region: „Auch für die Beschäftigten in solchen Firmen müssen wir noch praktikable Lösungen für mehr Lohngerechtigkeit finden“.

Weiterhin problematisch sei das besonders für Frauen hohe Risiko der Altersarmut, ergänzte Ilse Rothstein von der SPD Bad Reichenhall. Aufgrund der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns seien zwar auch im Berchtesgadener Land eine Reihe von geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen endlich in normale Arbeitsverhältnisse umgewandelt worden. Trotzdem sei hier eine Neuregelung, die für höhere Beiträge und einen besseren Schutz im Alter sorge, dringend notwendig.

Eine bessere Anerkennung von Berufen in Pflege und Gesundheit war den Gesprächsteilnehmerinnen ein besonderes Anliegen. Die wirtschaftliche Bedeutung dieses Sektors, in dem sehr viele Frauen beschäftigt sind, werde allgemein und besonders in ländlichen Regionen gerne unterschätzt, zeigte sich Carola Reimann überzeugt. Vor Ort komme es darauf an, die bestehende Infrastruktur zu sichern und zugleich die Belange des Personals in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen besser zu berücksichtigen, war sie sich mit den regionalen Vertreterinnen einig. Zum Abschluss des Gesprächs kündigte die stellvertretende Kreisvorsitzende der SPD Susanne Aigner an, die Diskussion über solche Themen im kommenden Jahr auch grenzüberschreitend intensiver zu betreiben und dafür die aufgebauten Kontakte zu SPÖ-Frauenorganisationen zu nutzen.

Foto: Setzen sich auf allen Ebenen für faire Löhne und Arbeitsbedingungen ein (von links nach rechts): Dr. Bärbel Kofler, MdB, Dr. Carola Reimann, MdB, Güldane Akdemir (Stadträtin Bad Reichenhall), Margret Sturm-Wiersig (Gemeinderätin Ainring), Kathrin Kiehne (SPD Bad Reichenhall), Elli Reischl (SPD Bad Reichenhall), Ilse Rothstein (SPD Bad Reichenhall)