Parlamentarier schützen Parlamentarier

26. Juli 2018

Im Rahmen der fraktionsübergreifenden Bundestags-Aktion „Parlamentarier schützen Parlamentarier“ haben die Bundestagsabgeordneten Dr. Bärbel Kofler (SPD), Margarete Bause (Bündnis 90/Die Grünen) und Dr. Lukas Köhler (FDP) eine Patenschaft für drei der Gründungsmitglieder des Nadeem-Zentrums in Kairo übernommen.

„Über Parteigrenzen hinweg brauchen viele Aktivisten ein Zeichen der Solidarität. Gemeinsam mit den anderen beiden Mitgliedern des Deutschen Bundestages setze ich mich dafür ein, dass die Rechte und Freiheiten dieser mutigen Frauen gestärkt werden“, so Dr. Bärbel Kofler, Mitglied des Auswärtigen Ausschusses. Margarete Bause, Sprecherin für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe (Bündnis 90 /Die Grünen), sagt: "In Ägypten sind Justizwillkür und Folter in Polizeiwachen oder Haftanstalten an der Tagesordnung, MenschenrechtsaktivistInnen verschwinden. Die mutigen Frauen des Nadeem-Zentrums leisten unter Einsatz ihres Lebens Widerstand gegen dieses Unterdrückungsregime. Tag für Tag. Dieser Mut braucht unsere Unterstützung. Deshalb setze ich mich für den Schutz von Dr. Suzan Fayad ein." Dr. Lukas Köhler, Obmann der FDP-Fraktion im Menschenrechtsausschuss: "Durch medizinische und psychologische Behandlung leistet das Zentrum in Kairo den Folter-Überlebenden unschätzbaren Beistande. Die Dokumentation der ägyptischen Folterpraxis und daraus resultierender Todesfälle ist von ungemeinem Wert im Streben nach Frieden und Freiheit. Es ist mir daher ein besonderes Anliegen, mich für die Sicherheit von Dr. Aida Seif Al-Dawla einzusetzen." Wegen ihres Engagements drohen den Gründerinnen des Nadeem-Zentrums im Einzelfall bis zu 25 Jahre Gefängnis sowie hohe Geldstrafen. Namentlich ist Dr. Bärbel Kofler Patin für Dr. Magda Adly, Margarete Bause für Suzan Fayad und Dr. Lukas Köhler übernahm die Patenschaft für Dr. Aida Seif Al-Dawla. Das Nadeem-Zentrum für die Rehabilitierung von Opfern von Gewalt und Folter in Kairo wurde 1993 gegründet und betreibt die einzige Spezialklinik zur Behandlung Überlebender von Folter und Gewalt in Ägypten. Neben der medizinischen und psychologischen Behandlung dokumentiert das Zentrum Fälle staatlicher Folter und arbeitet mit anderen Organisationen zusammen, um Gewaltopfer wie auch deren Angehörige juristisch zu unterstützen. Neben Folteropfern können sich insbesondere auch Frauen an das Zentrum wenden, die sexualisierte, polizeiliche oder häusliche Gewalt erfahren haben. Ziel der Aktion „Parlamentarier schützen Parlamentarier“, eine Initiative des Menschenrechtsausschuss des Deutschen Bundestages, ist die Unterstützung und der Schutz ausländischer Kollegen sowie Menschenrechtsverteidiger durch Abgeordnete des Deutschen Bundestages. Anders als deutsche Parlamentarier müssen viele ausländische Kollegen und Aktivisten bei der Ausübung ihres Mandats oder ihres Einsatzes für die Menschenrechte fürchten, bedroht oder verfolgt zu werden.