Spannende Ausstellungseröffnung "ich krieg dich" in der Staatl. Berufsschule I in Traunstein

15. November 2018

Auf Einladung der heimischen SPD-Bundestagsabgeordneten Dr. Bärbel Kofler gastiert die Ausstellung "ich krieg dich - Kinder in bewaffneten Konflikten" des Kinderhilfswerks World Vision Deutschland noch bis Ende November in der Staatlichen Berufsschule I in Traunstein. Eröffnet wurde die Ausstellung diese Woche von Christoph Waffenschmidt, dem Vorstand von World Vision Deutschland und zahlreichen Gästen. Stimmungsvoll und mit thematisch passenden Stücken wurde die Eröffnungsfeier musikalisch umrahmt vom Pertensteiner Dreigesang, Gesine Hadulla an der Geige und Stefan Starzer an der Gitarre.

Schulleiter Wolfgang Kurfer begrüßte die Ehrengäste, darunter die stellvertretende Landrätin Resi Schmidhuber und Schulleiterkollegen der Berufsschulen in Traunstein. Er nahm in seinen einführenden Worten Bezug auf die Gedenkfeiern anlässlich der Erinnerung an das Ende des ersten Weltkriegs vor 100 Jahren. Auch heute wurden allein im vergangenen Jahr 220 bewaffnete Konflikte weltweit ausgetragen. "Es sind die Kinder, die dabei am meisten leiden, sie haben durch Kriege oftmals kein Zuhause und keine Familien mehr und auch keinen Zugang zu Bildungsmöglichkeiten", so Kurfer.

Ausstellung

Monika Stockinger, Stadtratsreferentin für Soziales, Migration und Asyl der Stadt Traunstein dankte als Vertreterin des Oberbürgermeisters Christian Kegel in ihrem Grußwort den Lehrkräften der Berufsschule, die sich gerade in der Berufsschule 1 in vielen Klassen intensiv um Geflüchtete kümmern: "Ich weiß Ihren Einsatz sehr zu schätzen".

Bärbel Kofler dankte der Schulleitung, dem Kollegium und dem Hausmeister für die gute Zusammenarbeit: "Nach der Wanderausstellung des Deutschen Bundestages 2016 in der Schule freue ich mich, dass wir nun erneut eine interessante Ausstellung hier präsentieren können. Die Ausstellung soll die Diskussion in den Klassen, aber auch am Zuhause in den Familien anstoßen." Die Menschenrechtsbeauftragte machte besonders auf die vergessenen Krisen aufmerksam, die ihr in ihrer Arbeit ganz besonders am Herzen liegen: "Eine Million Flüchtlinge aus dem Südsudan leben beispielsweise in Uganda, doch dies ist in Deutschland kaum bekannt". Kofler schilderte die leuchtenden Augen der Kinder im Unterricht unter schwierigsten Verhältnissen etwa in einer Slumschule in Indien oder in Jordanien beim Besuch eines Projekts von World Vision. Das Kinderhilfswerk fördert dort in Amman das Miteinander von Geflüchteten und Einheimischen und versucht durch Ausbildung gerade Kindern Hoffnung zu geben.

Geige

Auch Christoph Waffenschmidt machte deutlich, wie wichtig der Blick auf die sogenannten vergessenen Krisen sei. "65 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht und davon sind die Hälfte Kinder", so der Vorstand von World Vision Deutschland. "In Dohuk im Norden des Irak habe ich Akile getroffen, die, hochschwanger mit ihrem 3. Kind, vor dem "Islamischen Staat" geflohen ist und hier Zuflucht gefunden hat. Nach einer Nacht in Sicherheit gebar sie ihre Tochter und gab ihr den Namen "Flüchtling", weil sie als solche geboren ist und wahrscheinlich auch ihr ganzes Leben ein Flüchtling sein wird. Die Begegnung mit Akile und ihrer Tochter hat mich tief getroffen. Zugleich gibt sie mir die Kraft, mich dafür einzusetzen, dass Mütter ihre Kinder nicht mehr "Flüchtling" nennen müssen."

Kofler Waffenschmidt Kurfer
Bärbel Kofler, Christoph Waffenschmidt, Wolfgang Kurfer

In der anschließenden lebendigen Diskussion mit Schülerinnen und Schülern der Berufsschule ging es darum, ob und wie geflüchtete Kinder ihre Traumata verarbeiten können. Insbesondere das Thema Rüstungsexporte wurde intensiv besprochen. Ein Schüler wollte außerdem wissen, wie Deutschland sich darum kümmere, Fluchtursachen zu bekämpfen. Bärbel Kofler erläuterte dazu unter anderem auch das Engagement des Auswärtigen Amtes zu zivilen Krisenprävention, etwa durch den Aufbau ziviler Strukturen wie dem Aufbau von Verwaltungen.

Interessierte Besucherinnen und Besucher wurden zum Abschluss der Eröffnung von Ekkehard Forberg von World Vision noch kompetent durch die Ausstellung geführt.

Die Ausstellung ist bis Ende November von Mo-Do von 08:00 Uhr bis 15:45 Uhr, am Freitag bis 12 Uhr geöffnet. Schulklassen können sich im Wahlkreisbüro Traunstein unter 0861 2099063 für einen Besuch anmelden.